Bei Altersweitsichtigkeit gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten
Es beginnt zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr: Das Lesen wird immer anstrengender. Zeitung, Speisekarte oder Buch müssen mit weit ausgestrecktem Arm gehalten werden, damit man überhaupt etwas erkennen kann. Grund für die Altersweitsichtigkeit ist die nachlassende Flexibilität der Augenlinse. In jungen Jahren kann sich die Linse problemlos auf unterschiedliche Entfernungen einstellen und immer alle Gegenstände scharf auf der Netzhaut abbilden. Mit zunehmendem Alter geht diese Elastizität verloren. Die Lesebrille muss her. Ein lästiges Utensil, das einen alt aussehen lässt und nie da liegt, wo man es braucht.
Doch ein Leben ohne Lesebrille ist möglich – hier sind die verschiedenen Therapiemöglichkeiten der Altersweitsichtigkeit.
1. Das neueste Verfahren ist die Presbyopie-LASIK. Hier werden die Augen ähnlich wie bei der LASIK mit einem Laser behandelt, 96 Prozent der Patienten können nach dem kleinen Eingriff wieder ohne Lesebrille lesen und am Computer arbeiten.
Professor Dr. Philipp Jacobi, Operateur im Kölner Augenzentrum VENI VIDI, erklärt das Verfahren: „Aus der Hornhautschicht des Auges wird eine hauchdünne Lamelle geschnitten und während des Eingriffes zur Seite geklappt. Der darunter freigelegte Bereich wird dann mit dem Laser so korrigiert, dass Dinge in der Nähe wieder scharf im Brennpunkt auf der Netzhaut (Retina) abgebildet werden. Nach dem Eingriff wird die Hornhautlamelle zurückgeklappt. Sie wächst selbstständig wieder an, ohne dass eine Naht notwendig ist.“
Das Presbyopie-LASIK-Verfahren kann ambulant vorgenommen werden. Es werden immer beide Augen gelasert, Begleiterscheinungen klingen nach kurzer Zeit wieder vollständig ab. Zwei Tage später können die Patienten in der Regel wieder Auto fahren und arbeiten.
2. Die intraokulare Gleitsichtlinse (Multifokallinse) ist eine wichtige Neuentwicklung in der Augenheilkunde, sie lässt sich auch verwenden zur Behebung der Altersweitsichtigkeit. Die Gleitsichtlinse bietet eine überlegene Sehqualität für Nah- und Fernsehen bei Tag und Nacht. Sinnvoll ist die Multifokallinse aber eher im Zusammenhang mit einer Kataraktoperation.
3. Wer operative Eingriffe an den Augen scheut, muss trotzdem nicht mit Lesebrille weiterleben. Zur Korrektur der Altersweitsichtigkeit lassen sich auch Kontaktlinsen einsetzen. Verwendet wird dabei die „Monovision“. Das dominante Auge bekommt eine Kontaktlinse für die Ferne und das andere Auge für die Nähe. Das Gehirn lernt sehr schnell damit umzugehen. Allerdings ist die Monovision in der Regel nur bis zu einem bestimmten Dioptrienwert bei Altersweitsichtigkeit oder Presbyopie möglich.
Wenn die Altersweitsichtigkeit weiter fortgeschritten ist, kommen spezielle Presbyopie-Kontaktlinsen zum Einsatz. Bei den simultanen Kontaktlinsen sind die Fern- und Nahwirkungen ringförmig in der Linse angeordnet und befinden sich beim Sehen auch beide vor der Pupille. Je nach Beobachtungsentfernung entsteht so ein scharfes und ein unscharfes Bild. Das Gehirn filtert das unscharfe Bild heraus, sodass in allen Entfernungen scharf gesehen wird. Bei den alternierenden Kontaktlinsen befindet sich, wie bei der Gleitsichtbrille, das Nahteil im unteren Bereich der Kontaktlinse. Da sich die Kontaktlinse auf dem Auge bewegt und man beim Lesen den Blick senkt, schaut man beim Lesen automatisch durch das Nahteil. Beim Sehen in die Ferne verschiebt sich die Kontaktlinse wieder leicht und man kann scharf durch das Fernteil sehen.
Die Augenärzte von VENI VIDI beraten Sie gern ausführlich bei der für Sie am besten geeigneten Therapie der Altersweitsichtigkeit.