Augengesundheit.

Ein augenärztlicher Vorsorgetermin mindestens einmal pro Jahr ist empfehlenswert. Bei vorliegender Sehschwäche oder einer Augenerkrankung ändert sich diese Empfehlung individuell. Kinder mit Fehlsichtigkeiten werden von uns in der Regel zu halbjährlichen Kontrollterminen einbestellt.

Unseren älteren Patientinnen und Patienten bieten wir Diagnosemöglichkeiten an, die gezielt altersbedingte Augenerkrankungen aufspüren sollen, um diese frühzeitig therapieren zu können.
 

Ein klassischer augenmedizinischer Notfall ist der akute Sehverlust. Dieser kann auftreten als Schattensehen, Einschwärzen der Sicht oder spontane vollständige Erblindung. Bei Gefäßverschlüssen und Netzhautablösungen entscheiden Minuten über dauerhafte Blindheit oder Sehfähigkeit. Symptome einer Netzhautablösung können sein:

- plötzlich vermehrt herumfliegende Mücken, die sogenannten „Mouches volantes“
- Blitze in der Dämmerung und beim Herumschauen
- aufsteigender Rauch oder Rußregen
- zunehmende Schatten

Symptome für Gefäßprobleme sind möglicherweise:

- große Gebiete, die sehr schnell grau oder schwarz werden
- auftretende Balken
- sektorförmige Sichtausfälle

Auch Verletzungen, plötzlicher Schmerz oder spontane Augenrötung und Schwellungen können augenmedizinische Notfälle sein.

Die dringendsten Augennotfälle überhaupt sind Verätzung und Verbrennung. Hier zählen Sekunden, um das Auge vor weiterem Schaden zu bewahren. Verätzungen und Verbrennungen müssen immer sofort gründlich gespült werden.

Verletzungen der Hornhaut oder des Augenlids sind – je nach Schwere – ebenfalls Notfälle.

Durch einen heftigen Schlag auf das Auge kann ein akutes Glaukom, also ein Grüner Star entstehen. Der Augendruck steigt zum Beispiel durch eine Einblutung in die Vorderkammer stark an und kann den Sehnerv massiv schädigen.

Stark eitrige Bindehautentzündungen, verschwollene Augen, starke Lichtscheu, Schmerzen, akutes Doppeltsehen, trübe Hornhaut – grundsätzlich alles, was Sie auffällig und beunruhigend finden, sollte unmittelbar dem Augenarzt vorgestellt werden.

Alles, was Ihrer Gesundheit guttut, hilft auch Ihren Augen. Vitaminreiche Ernährung, geringer Alkoholkonsum, Verzicht auf Rauchen, ausreichend Schlaf und viel Bewegung an frischer Luft – das sind die wichtigsten Faktoren für eine natürliche Augengesundheit.

Eine regelmäßige Vorsorge kann helfen, Augenerkrankungen frühzeitig aufzudecken und zu behandeln.

Fehlsichtigkeiten sollten nach heutigem Stand der Forschung frühzeitig durch entsprechende Sehhilfen ausgeglichen werden. Das “Augen trainieren” ohne Sehhilfe gilt als veraltet.

Schutz vor unmittelbarer UV-Einstrahlung ist der naheliegendste und gleichzeitig ein besonders wichtiger und wirksamer Augenschutz. Das gilt sowohl für die Sommer- als auch für die Wintersonne.

Befeuchtende oder beruhigende Augentropfen oder künstliche Tränenflüssigkeit können die Augenoberfläche vor Reizungen durch Trockenheit schützen.

Darüber hinaus können Sie Ihre Augen vor weiteren äußeren Einflüssen wie zum Beispiel Zugluft, Druck oder Dreck schützen.

Der Augenschutz in einem entsprechenden Arbeitsumfeld kann essentiell sein.

Wenn Sie wissen, gegen welche Pollen Sie allergisch reagieren, können Sie versuchen, die Allergieauslöser zu meiden. Sind die Augen leicht gereizt, können kalte Kompressen und Augentropfen oder -gele ohne Konservierungsstoffe, die das Auge befeuchten, die Beschwerden lindern. Da die vermehrte Tränenproduktion ein Trockenheitsgefühl im Auge auslösen kann, kann künstliche Tränenflüssigkeit in Tropfenform helfen, die Augen zu beruhigen.

Als weitere symptombekämpfende Therapieformen stehen lokal wirkenden Arzneimittel und die orale Einnahme von Antihistaminika zur Verfügung. Bei sehr starken Beschwerden kann nach ärztlicher Konsultation Kortison die Symptome lindern.

Duschen Sie sich abends die Pollen vom Körper und aus den Haaren und lagern Sie getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer.

Im Gegensatz zur Symptombekämpfung stellt die langfristige Desensibilisierung oder Hyposensibilisierung einen ursachenbekämpfenden Ansatz dar. Die Erfolgschancen der in der Regel dreijährigen Behandlung sind jedoch nicht garantiert.

Für Pollenallergiker ist es sinnvoll, bereits zwei bis drei Wochen vor dem zu erwartenden Beginn der Beschwerden mit der Einnahme von antiallergischen Mitteln zu beginnen. Außerdem sollten grelles Licht, starker Luftzug und Reiben der Augen vermieden werden, um diese nicht noch zusätzlich zu reizen.

Bei starken Beschwerden sollte auf jeden Fall ein Augenarzt oder Allergologe aufgesucht werden.

Trockene Augen können durch große Anstrengung der Augen, zum Beispiel bei der Bildschirmarbeit, durch Müdigkeit, Zugluft oder geringe Trinkmengen ausgelöst werden. Hier hilft natürlich die Beseitigung des ursächlichen Problems am meisten. 

Ist dies nicht möglich oder ist die Ursache für die trockenen Augen unklar, kann mit befeuchtenden Augentropfen oder künstlicher Tränenflüssigkeit schnelle und rezeptfreie Abhilfe geschaffen werden.
Hält das Probelm an und wird zu einer massiven Störung, sollten Sie augenärztliche Hilfe suchen.