Augenzentrum Veni Vidi

Was ist eigentlich eine Orthoptistin?

Aus der Sehschule von Veni Vidi ist die Orthoptistin nicht mehr wegzudenken. Die Aufgaben der Orthoptistin sind vielfältig: Sie unterstützt die Augenärzte bei der Prävention, Diagnose und Therapie von Sehschwächen, Schielerkrankungen, Augenzittern und Augenbewegungsstörungen, sie prüft das Sehvermögen, untersucht die Stellung der Augen, das beidäugige Sehen und hilft mit gezielten Sehübungen und Augenmuskeltraining dem Patienten. Der Beruf der Orthoptistin gehört zur Gruppe der medizinischen Fachberufe im Gesundheitswesen und ist bundesweit staatlich anerkannt und geschützt. Die Ausbildung dauert drei Jahre und findet in einer Berufsfachschule für Orthoptik statt, die meist einer Universitäts-Augenklinik angegliedert ist. Orthoptistinnen arbeiten nicht nur in Sehschulen, sondern betreuen Augenkliniken, Krankenhäuser und neurologische Kliniken. Sie betreuen auch Frühförderstellen, Rehabilitationseinrichtungen und Einrichtungen für Sehbehinderte und Blinde. Seit einigen Jahren hat sich das Aufgabenspektrum der Orthoptistin erweitert. Sie kümmert sich um die Betreuung und Rehabilitation von Patienten mit erworbenen Sehstörungen nach Schlaganfall, Unfall, Hirntumor oder anderen neurologischen Erkrankungen. Aber auch bei den allerkleinsten Patienten ist der Augenarzt auf die Hilfe der Orthoptistin angewiesen: Sie kann bereits im Säuglingsalter mit diversen nichtsprachlichen Sehtests die ein- und beidäugige Sehfunktion des Babys ermitteln. So kann sie Sehbehinderungen oder Sehauffälligkeiten ausschließen oder bestätigen. Für jede Altersgruppe stehen kindgerechte Testverfahren zur Verfügung. Auch Veni Vidi arbeitet in der Sehschule eng mit der Orthoptistin Frau Jeratsch zusammen.

Interview:

Auf Augenhöhe: Frau Jeratsch, was hat Sie am Berufsbild der Orthoptistin besonders gereizt?

Frau Jeratsch: Neben dem medizinischen Aspekt steht der Umgang mit Menschen, insbesondere mit Kindern im Vordergrund.

Auf Augenhöhe: Wo haben Sie Ihre Ausbildung absolviert?

Frau Jeratsch: Ich habe meine Ausbildung an der Berufsfachschule für Orthoptik der Universitäts-Augenklinik in Köln absolviert.

Auf Augenhöhe: Sie betreuen Patienten jedes Alters. Sind die Übungen für die verschiedenen Altersgruppen sehr unterschiedlich?

Frau Jeratsch: Für Säuglinge, Babys und Kleinkinder werden nonverbale Tests verwendet, bei denen zunächst durch Blickbewegungen und später durch Zeigen die Sehschärfe ermittelt wird. Die Tests, um das beidäugige Sehen zu prüfen, sind allerdings für jede Altersgruppe gleich.

Auf Augenhöhe: Welche diagnostischen Hilfsmittel setzen Sie bei Ihrer Arbeit ein?

Frau Jeratsch: Es werden sowohl einfache als auch komplizierte Hilfsmittel eingesetzt. Mit der Fixierlampe kann zum Beispiel ein Schielwinkel diagnostiziert werden. Mit Hilfe der Prismengläser lassen sich Schielwinkel in alle Richtungen genau ausmessen.

Auf Augenhöhe bedankt sich für das informative Gespräch.