Gesunde Augen

Sehkraftverlust – eigentlich ganz normal

Über die größte Anpassungsfähigkeit der Augenlinse, die sogenannte Akkommodationsfähigkeit, verfügen kleine Kinder. Das Auge kann sich beim Sehen problemlos auf Objekte in unterschiedlichen Entfernungen einstellen. Der zuständige Muskel stellt die Linse mühelos ein. Im Lauf der Jahre nimmt die Fähigkeit der Linse, sich zu verformen und auf unterschiedliche Sehdistanzen zu reagieren, kontinuierlich ab. Die flexible Linse wird mit den Jahren fester und starrer und lässt sich von den Ziliarmuskeln nicht mehr so stauchen wie in jungen Jahren.

Eine Folge ist die typische Altersweitsicht. Wenn also Dinge in der Nähe nicht mehr scharf zu erkennen sind, wird es Zeit für die erste Lesebrille. Eine andere Möglichkeit, die Sehschwäche zu korrigieren, ist die Presbyopie-Lasik. Dazu sollte man sich vom Augenarzt ausführlich beraten lassen.

Mit zunehmendem Alter werden die Augen auch immer blendempfindlicher. Ursache sind Linsentrübungen, die dafür sorgen, dass Licht mehr gestreut wahrgenommen wird. Gerade im Straßenverkehr macht sich das nachts häufig erstmals bemerkbar.

Dazu kommen Einbußen der Kontrastempfindlichkeit. Ältere Menschen brauchen stärkere Kontraste, um ein Objekt scharf erkennen zu können. Auch die Tiefenwahrnehmung kann durch die nachlassende Akkommodationsfähigkeit schwerer eingeschätzt werden.

Gutes Sehen hängt mit der Netzhauthelligkeit zusammen. Im Alter verändert sich die Retina, man braucht länger, um sich an veränderte Lichtverhältnisse zu adaptieren, beispielsweise wenn man von einem hellen Raum ins Dunkel kommt. Ursächlich dafür sind Trübungen der Augenlinse, diese wird gelblicher und nimmt infolgedessen weniger blaues, also helles Licht aus dem Farbenspektrum auf.

Sie können selber aktiv etwas für eine gute Sicht im Alter tun, bespielsweise mit einer gesunden, obst- und gemüsereichen Ernährung. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die in ihrem Leben sehr viel Obst und Gemüse gegessen hatten, seltener an einer altersbedingten Makuladegeneration erkrankten. Im Vergleich zu Menschen, die sich luteinarm ernährten, kam es zu einer signifikant geringeren Erkrankungsrate bei Makuladegeneration. Lutein findet sich vor allem in grünem Gemüse wie Spinat, Grünkohl oder Brokkoli, aber auch in Tomaten, Mais, Eigelb und Trauben.