Das Naturschutzgebiet Ville liegt zu einem Großteil westlich und südlich von Köln. Hier wurde im 19. und 20. Jahrhundert Braunkohle in zahlreichen Tagebaugruben gewonnen. Als in den 1950er Jahren das Braunkohlevorkommen abnahm und andere Rohstoffe zur Energiegewinnung populärer wurden, entschied man sich für eine naturnahe Rekultivierung der mittlerweile völlig veränderten Landschaft. Auf einer Fläche von fast 75 km² entstand ein artenreicher Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Insbesondere die Seenplatte mit etwa 40 Seen und Weihern, die aus den Restlöchern der Tagebaue entstanden, stellen bis heute als Brut-, Laich- und Rückzugsgebiet wertvolle Biotope dar.
Die Ville mit ihren künstlich entstandenen Seen ist zu einem beliebten Naherholungsgebiet geworden, das nicht nur von Kölnern und nicht erst seit den Corona-Reisebeschränkungen gerne besucht wird. Viele Seen werden als Bade- und Freizeitgewässer genutzt und weisen eine hervorragende Wasserqualität auf.
Wer für die Sommerferien noch Ideen für Tagesausflüge mit der ganzen Familie sucht, kommt in der Ville bestimmt auf seine Kosten. Der Liblarer See und der Bleibtreusee bei Brühl bieten Badespass am Strandbad. Am Bleibtreusee gibt es außerdem eine Wasserskianlage.
Wanderwege sind für jede Beinlänge von vier bis 18 km Gesamtstrecke begehbar. Sehenswürdigkeiten, Lehrpfade, Wasserschlösser und Gastronomie sind reichlich vorhanden.
Von Köln aus ist man mit dem Zug in zehn Minuten am Brühler Bahnhof Kierberg und in 15 Minuten am Liblarer Bahnhof. Fahrrad- und Skaterwege sind ausgewiesen und ebenfalls reichlich vorhanden. Viele Touren lassen sich problemlos mit dem Kinderwagen bewältigen.
Neben den zahlreichen Badeseen, Wander- und Erlebnistouren sind in der Ville auch Arten- und Vogelschutz-Reservate entstanden – wie zum Beispiel am Hürther Waldsee. Hier sind Besucher dringend gebeten, sich ruhig und ausschließlich auf den ausgewiesenen Pfaden zu bewegen.