Im Frühjahr kehren die meisten der Zugvögel zurück, um zu brüten und ihr Gelege zu betreuen.
Wenn Kinder fasziniert die Frage stellen: „Woher wissen die Vögel eigentlich, wann sie wohin müssen?“, herrscht häufig schulterzuckendes Schweigen.
Man geht davon aus, dass sich Zugvögel nach dem Stand der Sonne richten. Außerdem spüren sie Wetterumschwünge viel früher als wir Menschen, indem sie Veränderungen des Luftdrucks wahrnehmen können.
Zugvögel legen – je nach Art - sehr unterschiedliche Distanzen zurück und zeigen dabei auch ein sehr variables Flugverhalten in Bezug auf Höhe, Fressverhalten und Tag- oder Nachtflug.
Ob ein Vogel überhaupt zieht, wohin er zieht, und wann bei ihm die Zugunruhe einsetzt, ist genetisch festgelegt. Sowohl die Flugrichtung als auch die Flugdauer sind angeboren und finden auch ohne das Lernen von den Elterntieren statt.
Zur Orientierung während des Flugs nutzen Zugvögel eine Art „inneren Kompass“. Auch eine Navigation nach den Sternen scheint eine Rolle zu spielen.
Allerdings gibt es auch Vögel, die aufgrund von Witterungseinflüssen ihr Ziel verfehlen oder darüber hinausschießen. Diese unglücklichen Navigateure nennt man Irrgäste.
Wenn wir im Frühjahr die Rückkehr der Zugvögel wieder bestaunen, sehen wir Gänse und Kraniche in der berühmten Keilformation fliegen. Enten reisen in einer geraden Linie hintereinander durch die Lüfte. Einige Zugvogelarten, wie der Kuckuck, fliegen alleine, andere wiederum in großen Schwärmen. Die Formation ist entscheidend für den Energieverbrauch und somit für das Gelingen der Reise.
Die hartgesottenen Standvögel, die unsere Gefilde nicht verlassen, sind unter anderem Amsel, Meise, Rotkehlchen und Krähe. Ihre Chancen, den Winter unbeschadet zu überstehen, erhöhen sich, wenn ihnen Nistkästen und Futterhäuschen zur Verfügung gestellt werden. Diese sollten immer in ausreichender Höhe und an einem möglichst ruhigen Ort angebracht werden.
Das Zufüttern durch den Menschen macht bei Bodenfrost und besonders bei Schnee Sinn, denn dann haben die Vögel Schwierigkeiten, ausreichend natürliche Nahrung zu finden. Für welche Vogelart welches Futter geeignet ist, ist auf den Packungen im Handel zu ersehen.
Im Frühjahr sind aber alle Wildvogelarten wieder in der Lage, sich selbständig zu versorgen.