Eines ist gewiss: Erkältungen sind eine unangenehme Sache. Wir alle werden es schon einmal erlebt haben. Bei manchen Infekten stört die verstopfte Nase ein wenig und das Leben geht ansonsten ganz normal weiter. Bei anderen liegen wir für Tage flach und können kaum noch aus den Augen schauen. Was macht den Unterschied?
Tatsächlich hat die Anzahl der Erreger in der Nase einen maßgeblichen Einfluss darauf, welche Symptome sich zeigen und als wie schwer sie empfunden werden.
Das Rhinovirus Typ 39, das für viele Erkältungskrankheiten verantwortlich ist, bestimmt in Verbindung mit den Staphylokokken-Bakterien und den Moraxella-Bakterien die Intensität der Erkrankung. Staphylokokken leben als ganz normale Bakterien in unseren Atemwegen und auf unserer Haut. Erst in Kontakt mit anderen Krankheitserregern werden sie aktiv.
Sowohl vorbeugend als auch zur Linderung der Symptome hilft eine klassische Nasenspülung. Sie befreit die Nase und ihre Nebenhöhlen von Schmutzpartikeln und reduziert die Bakterienzahl. Meersalz-Lösungen lassen die Schleimhäute zusätzlich abschwellen und erleichtern so das Atmen.
Wenig effektiv ist im Gegensatz dazu die Gabe von Antibiotika zur Bekämpfung von Erkältungsinfektionen, denn diese sind meist durch Viren verursacht. Antibiotika hingegen bekämpfen gezielt Bakterien.
Überbewertet wird außerdem die Nahrungsergänzung mit Vitamin-C-Präparaten. Bei ausreichend gefüllten Vitamin-C-Speichern wird ein Überschuss einfach über den Urin ausgeschieden. Der positive Effekt des Trinkens einer Heißen Zitrone ist wohl die Aufnahme von Flüssigkeit, denn diese befeuchtet die Schleimhäute und wirkt damit sowohl präventiv als auch kurierend. Warme Getränke regen die Schweißproduktion an und führen zu einem leichten Ansteigen der Körpertemperatur. Das hilft dem Körper beim Ausscheiden von Krankheitserregern.
Ausschwitzen kann man eine Erkältung allerdings nicht. Mit einem Saunagang landen also mit dem Schweiß keine Viren im Badetuch. Es ist zwar erwiesen, dass regelmäßiges Saunieren das Immunsystem stärkt. Aber wenn eine Erkältung im Anmarsch oder schon da ist, schadet der Saunagang eher, weil der Kreislauf zusätzlich belastet wird. Zudem besteht die Gefahr, dass sich andere Saunagänger anstecken.
Eine Erkältung entsteht auch nicht unmittelbar durch Frieren. Denn Kälte an sich macht nicht krank. Ein Auskühlen des Körpers kann allerdings das Immunsystem schwächen, sodass in der Folge Erkältungsviren ein leichteres Spiel haben.
Am Ende bleibt vor allem eine Weisheit stehen: Eine Erkältung dauert unbehandelt sieben Tage, mit Medikamenten eine Woche. Wenn es Sie erwischt, kurieren Sie sich gründlich aus, gönnen Sie sich Ruhe und frische Luft und trinken Sie ausreichend. Niesetikette verhindert die Ansteckung anderer.
Bleiben Sie gesund!