Kleine Kinder sollten regelmäßig zum Augenarzt
Die meisten kleinen Kinder sind etwas weitsichtig. Die Elastizität ihrer Augenlinse gleicht das allerdings aus, und kleine Kinder können trotz ihrer Weitsichtigkeit in der Ferne und Nähe scharf sehen. Kurzsichtigkeit kommt in den ersten Lebensjahren nur selten vor. Sehr viele Kinder werden aber während der Schulzeit kurzsichtig (Schulmyopie). Sie tun sich schwer mit der Schrift an der Tafel und merken selbst nicht, dass mit ihrem Sehvermögen etwas nicht stimmt. Eltern sollten daher aufmerksam sein, wenn ihr Kind häufig über Kopfschmerzen klagt oder sich oft die Augen reibt. Eine Schulkurzsichtigkeit sollte so früh wie möglich entdeckt und mit einer Brille korrigiert werden.
Bei schielenden Kindern arbeitet die Steuerung der Augenmuskeln nicht optimal. Das Schielen zeigt sich schon früh, oft bereits in den ersten zwölf Lebensmonaten, meistens in den ersten Lebensjahren. Normalerweise blicken beide Augen perfekt in eine Blickrichtung. Bei etwa vier Prozent der Kinder weicht ein Auge von der eigentlich richtigen Blickrichtung ab. Schielen kann vererbt sein oder durch starke Brechungsfehler in beiden Augen oder große Brechkraftunterschiede zwischen beiden Augen hervorgerufen werden. Meist wird der Seheindruck eines Auges durch das Gehirn unterdrückt. Dadurch kann sich die Sehschärfe auf dem schielenden Auge nicht richtig entwickeln und eine Sehschwäche (Amblyopie) entsteht. Der Augenarzt behandelt schielende Kinder mit der Occlusions-Therapie, um eine gute Sehschärfe auf dem schielenden Auge zu fördern. Dazu wird ein Auge mit einem Pflaster abgeklebt, meistens ist zusätzlich auch eine Brille nötig.
Für die Behandlung erstellt der Augenarzt einen individuellen Zeitplan. Bis zum fünften Lebensjahr sind die Aussichten auf Heilung einer Sehschwäche ausgezeichnet. Deshalb sollte man kleine Kinder regelmäßig zur Kontrolle dem Augenarzt vorstellen. Wenn die Therapie später begonnen wird, sinken die Heilungschancen mit jedem Lebensjahr.