Wissenschaft Augenheilkunde

Regenbögen

 

Die schönste Verbindung zwischen Himmel und Erde

Regenbögen stehen am Himmel wie von Zauberhand gemalt. Ein poetisches Zeichen für eine versöhnte und friedliche Welt. Schon seit Urzeiten regt ihre Magie die Phantasie an. Die antiken Griechen sahen im Regenbogen den Gürtel der Göttin Iris, bis heute die Namensgeberin der Regenbogenhaut im Auge. Eine asiatische Sage deutet den Regenbogen als einen Riss im Himmel, der mit farbenprächtigen, in der Sonne leuchtenden Steinen versiegelt wird. Bei uns sagt der Volksmund, dass am Ende des Regenbogens ein Schatz vergraben liegt. Man mag es gerne glauben. Nicht so jedoch die Forscher dieser Welt.

Dank Newton, Descartes und Co. wissen wir heute, welche physikalisch-optische Erklärung sich hinter dem faszinierenden Naturschauspiel verbirgt, das nur dann sichtbar ist, wenn bei Regen gleichzeitig die Sonne scheint. Ihr weißes Licht tritt in die Wassertropfen ein und wird dabei gebrochen. Es zerfällt in unterschiedliche Wellenlängen, die das menschliche Auge als  Farben wahrnimmt. Jeder Tropfen wirkt also wie ein reflektierender Spiegel, vorausgesetzt wir haben die Sonne in unserem Rücken.

Der vor uns „aufgezogene“ Bogen leuchtet im immer gleichen Farbspektrum: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Violett. Damit wir das bunte Licht überhaupt sehen können, muss der Winkel zwischen Betrachter, Wassertropfen und Sonne rund 42 Grad betragen. Dieser feste „Regenbogenwinkel“ erklärt auch, warum wir nur bei tiefstehender Sonne, also morgens und abends, einen Regenbogen bestaunen können. In der Mittagszeit, wenn die Sonne hoch am Himmel steht, wäre der Winkel zu groß. Also alles eine Frage unseres Standpunkts, unserer Augen.

Freuen wir uns trotzdem auf die nächste leuchtende „Himmelsbrücke“. Wohl wissend, dass sie nur im Auge des Betrachters existiert und dass wir den Schatz am Ende des Regenbogens niemals werden heben können.