Wenn man als Patient Beeinträchtigungen bemerkt, ist die Krankheit – und somit die Schädigung des Auges – häufig schon relativ weit fortgeschritten.
Es wird empfohlen, dass Menschen ab dem vierzigsten Lebensjahr regelmäßig, das heißt spätestens alle ein bis zwei Jahre, eine Vorsorgeuntersuchung am Auge durchführen lassen. In diesem Alter beginnt nicht nur die sogenannte Presbyopie, oder umgangssprachlich Alterssichtigkeit, sondern es entstehen auch viele schleichende Augenerkrankungen, wie beispielsweise das Glaukom, also der Grüne Star. Ab dem sechzigsten Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit, eine Altersbedingte Makuladegeneration, kurz AMD, zu entwickeln. Beide Krankheiten sind hierzulande die häufigsten Ursachen für Erblindungen. Auch die Katarakt, umgangssprachlich der Graue Star, beginnt schleichend und wird erst im fortgeschrittenen Stadium vom Patienten als sichtbeeinträchtigend bemerkt.
Mit moderner und schmerzfreier Diagnostik können Augenärzte viele Augenerkrankungen bereits im Frühstadium erkennen. Dazu gehören beispielsweise die Visus-Überprüfung und die Gesichtsfeld-Untersuchung. Die regelmäßige Kontrolle des sogenannten Augeninnendrucks hilft, dem entstehenden Glaukom auf die Schliche zu kommen.
Um eine Makuladegeneration zu entdecken, reicht häufig ein Amsler-Gitter-Test im Rechenblattmuster, den Patienten bequem zuhause machen können. Bei einem konkreten Verdacht auf AMD bringen die optische Kohärenztomographie oder auch eine Fundusautofluoreszenz Klarheit. Diese Untersuchungen sind jedoch „individuelle Gesundheitsleistungen“ und werden in ihren Kosten nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen.
Ein gesunder Lebensstil kann zwar nicht gänzlich vor der Entwicklung von Augenerkrankungen schützen, er kann aber den Sichterhalt begünstigen und altersbedingte Sehprobleme verzögern.
Konsequenter Augenschutz gegen direktes UV-Licht, eine vitaminreiche Ernährung – im Speziellen Vitamin C, E und A, Beta-Karotin, Lutein und Zink – sowie zurückhaltender Alkoholkonsum senken beispielsweise das Risiko, an einer feuchten AMD zu erkranken, um 25 Prozent.
Zu trockene Luft, Zugluft und Bildschirmarbeit über mehrere Stunden trocknen die Augenoberfläche aus. Das Auge wird anfälliger für Störungen.
Sorgen Sie über den Tag hinweg immer wieder für Veränderungen zwischen Nah- und Fernsicht, schließen Sie die Augen für mehrere Sekunden und blinzeln Sie bewusst. Das hilft, die Augenmuskulatur zu entspannen und flexibel zu halten.