Eigentlich reagiert der Körper mit einem Schutzmechanismus reflexartig auf starke Lichtquellen. Die Pupillen verengen sich, die Lider blinzeln und schützen das Auge damit vor den zerstörerischen Strahlen. Übergeht man diese natürliche Abwehr und blickt direkt in die Sonne – auch wenn der Himmel zum Beispiel leicht bedeckt ist –, können Augenschäden die Folge sein.
Bei zu intensiver oder andauernder UV-Strahlen-Exposition kann die Hornhaut einen Sonnenbrand erleiden. Diese Verblitzung, auch Photokeratitis genannt, verursacht sechs bis acht Stunden nach der Sonnenexposition sehr starke Schmerzen. Ein Salbenverband und Bettruhe lindern die Symptome, die nach einigen Tagen abklingen. Bei langfristigen Schäden kommt es zu Entzündungen der Binde- und Hornhaut, auch Linsen und Netzhaut sind gefährdet. Intensive Sonneneinstrahlung kann außerdem die Entwicklung einer Makuladegeneration oder eines Grauen Stars begünstigen.
Besonders Kinderaugen benötigen einen guten UV-Schutz, denn sie sind noch nicht in der Lage, durch Pupillenveränderung die sensible Netzhaut zu schützen. Eine schützende Pigmentierung ist auch noch nicht ausreichend ausgebildet.
Auch Wassersportler sollten achtsam sein. Wasser und helle Flächen reflektieren das Sonnenlicht und vergrößern so seine Strahlungskraft.
Eine gute Sonnenbrille schafft Abhilfe und schützt die Augen im Freien. Man sollte darauf achten, dass die Brille mit einem UV-Schutz versehen ist. Dieser hat nichts mit dem Tönungsgrad der Brille zu tun. Hat eine Sonnenbrille keinen eingebauten UV-Schutz, schädigt dunkles Glas sogar mehr als helles. Durch die Verdunkelung verengen sich die Pupillen nicht und das Licht kann ungefiltert eindringen.
Achten Sie beim Kauf einer Sonnenbrille auf das CE-Label. Das garantiert die Einhaltung der EU-Sicherheitsstandards. Auf manchen Brillen findet sich auch der Hinweis UV-400. Dieser besagt, dass Strahlen mit einer Wellenlänge bis 400 Nanometer, also praktisch alle für das Auge gefährlichen UV-A-, -B- und -C-Strahlen, abgeblockt werden.
Der Blendschutz einer Sonnenbrille ist in die Kategorien 0 bis 4 eingeteilt. Die Null steht hierbei für eine bis zu hundertprozentige Lichtdurchlässigkeit. Bei der Kategorie 4 erreichen nur noch maximal acht Prozent Licht das Auge.
Auch die Form der Sonnenbrille entscheidet mit über ihre lichtschützenden Eigenschaften. Sehr große oder der Gesichtsform angepasste Brillen schirmen das Augen rundherum ab. Bei kleineren und flächig ebenen Brillen kann das Sonnenlicht seitlich zum Auge vordringen.
Nicht zuletzt ist wichtig, dass die Sonnenbrille bequem sitzt, nicht auf die Ohren oder die Nase drückt und Ihnen auch optisch gefällt. Sonst landet die beste Brille wohlmöglich in der Schublade, wo sie am Ende gar keinen Nutzen für die Augen hat.