Ärzte raten von einer Operation während der Schwangerschaft und der Stillzeit ab. Die Augenwerte sind während dieser Zeit nicht gleichmäßig zu messen. Grund sind die ausgeschütteten Hormone. Während der Schwangerschaftsmonate lagert der weibliche Körper vermehrt Wasser ein. Man sieht es einer Frau förmlich an, dass sie in Umständen ist, denn die Wassereinlagerungen machen beispielsweise die Gesichtszüge weicher und runder.
Ähnliche Effekte passieren auch im Augengewebe. Mehr Wassermoleküle geben der Hornhaut eine andere Krümmung, beeinflussen ihre Dicke und die Form der Augenlinse. Auch die Sehschärfe kann sich bei schwangeren Frauen zeitweise verändern. Schwankende Dioptrien-Werte während dieser Zeit sind also nichts Ungewöhnliches und kein Grund zur Besorgnis. Erst nach der Geburt stabilisiert sich die Sehkraft wieder.
Augenärzte führen deshalb in dieser Phase keine LASIK durch, sondern warten, bis sich die Werte wieder dauerhaft eingependelt haben. Besteht also bei einer Frau Babyplanung, dann sollte der Termin für eine chirurgische Sichtkorrektur weit nach hinten verschoben werden. Denn auch während der Stillzeit ist von einer OP abzuraten. Weil Medikamente, die zur Augenlaserbehandlung gehören, in die Muttermilch gelangen können, empfehlen die Fachleute, mit der Augenlaserkorrektur bis zum Abstillen zu warten. Über den idealen Zeitpunkt sollte die Frau ausführlich mit ihrem Augenarzt sprechen.
Eine Falschinformation ist übrigens die Behauptung, nach einer LASIK dürfe man keine normale Geburt mit ihren Presswehen durchstehen. In der medizinischen Literatur findet sich kein Fall, der konkret von solchen Komplikationen berichtet. Patientinnen müssen nach einer LASIK keinen Kaiserschnitt befürchten, sondern können auf natürliche Weise gebären.