Auf der Nordhalbkugel der Erde ist der 21. Juni der Tag des Sonnenhöchststandes, an dem sie zur Mittagszeit quasi senkrecht – schattenfrei – auftrifft.
Der Kult der Sommersonnenwende hat seine Wurzeln in alten Kulturen, die die Sonne als eine göttliche Kraft verehrten. Für sie symbolisierte die Sonne Leben, Fruchtbarkeit und Wachstum. Die Feiern waren oft mit Ritualen verbunden, um die Sonne zu ehren und ihre Energie zu empfangen. Menschen versammelten sich, entzündeten Feuer und tanzten um sie herum, um der Sonne ihre Dankbarkeit auszudrücken und die Ankunft des Sommers zu feiern. Diese Traditionen haben sich im Laufe der Zeit verändert, aber der Kern des Festes – die Verehrung der Sonne und die Freude über ihre Kraft – bleibt bestehen.
Heutzutage betrachten wir die längsten Tage des Jahres medizinisch unter dem Gesichtspunkt der Wirkung von vielen Sonnenstunden auf den Menschen.
Es ist bekannt und bewiesen, dass Sonnenlicht eine positive Wirkung auf unser Wohlbefinden hat. Wenn die Sonne scheint, fühlen wir uns oft glücklicher, energiegeladener und ausgeglichener. Aber was steckt dahinter?
Sonnenlicht ist eine wichtige Quelle für Vitamin D, das für die Knochengesundheit und das Immunsystem essentiell ist. Es hilft auch bei der Produktion von Serotonin, einem Hormon, das unsere Stimmung reguliert und uns ein Gefühl von Glück und Zufriedenheit vermittelt. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die regelmäßig Sonnenlicht ausgesetzt sind, weniger an Depressionen und Angstzuständen leiden.
Darüber hinaus trägt Sonnenlicht zur Regulierung unseres Schlaf-Wach-Rhythmus bei. Es hilft unserem Körper, den Tag-Nacht-Zyklus zu erkennen und die Produktion von Melatonin, dem Schlafhormon, zu steuern. Ein Mangel an Sonnenlicht kann zu Schlafstörungen und einer gestörten inneren Uhr führen.
Gleichzeitig sinkt unser Schlafbedürfnis während der längsten Tage des Jahres und passt sich natürlich den wenigen Nachtstunden an.
Achten Sie im Sommer und vor allem bei großer Hitze auf die Signale Ihres Körpers und geben Sie Müdigkeit oder Unruhe, Durst oder Appetitlosigkeit so gut es geht nach. Unser Organismus meldet uns den richtigen Umgang mit Tag und Nacht, Licht und Dunkelheit, Hitze und Kälte. Wir müssen nur zuhören.