Gerade in Zeiten weitreichender Infektionsschutzmaßnahmen und des Tragens von Mund-Nasen-Bedeckungen versuchen viele, auf das Tragen einer Brille zu verzichten - sei es, um sich weniger ins Gesicht greifen zu müssen oder um ein Beschlagen der Brillengläser zu vermeiden.
Eine mögliche Alternative ist das Umsteigen auf Kontaktlinsen. Falls Sie sich gerade erst mit dem Thema auseinandersetzen, haben wir hier ein paar hilfreiche Hinweise für Sie.
Vor dem ersten Tragen der Kontaktlinsen sollten die aktuellen Dioptrien-Werte und den Tränenfilm vom Augenarzt und/ oder Optiker ermittelt werden. Die Werte aus dem Brillenpass sind auf Kontaktlinsen nicht unbedingt genau übertragbar. Außerdem erhalten Sie vom Spezialisten auch noch individuelle Hinweise und Tipps zum Einsetzen und Entnehmen der Linsen und werden über die richtige Pflege der Sehhilfen informiert.
Es gibt verschiedene Kontaktlinsensysteme: Hart oder weiche Dauerlinsen und Austauschsysteme mit Tragezeiten zwischen einem bis 30 Tagen. Zudem gibt es Qualitätsunterschiede im Material, die unterschiedliche Sauerstoffdurchlässigkeiten mit sich bringen. Welcher Linsentyp für Sie infrage kommt, wird bei der Anpassung ermittelt.
Die maximalen Tragezeiten von Kontaktlinsen, die auf der Verpackung angegeben sind, müssen unbedingt eingehalten werden. Eine Tageslinse gehört nach einem Tag in den Müll. Das Material einer Tageslinse ist sehr dünn und nur für eine Tragedauer von einem Tag konzipiert. Eine Monatslinse kann nach dem Öffnen des Blisters 30 Tage lang verwendet werden, nach dieser Zeit muss sie entsorgt werden, auch wenn sie nicht jeden Tag getragen wurde. Längeres Tragen über die angegebene Maximaldauer hinaus schadet dem Material und damit möglicherweise auch den Augen.
Die Reinigung von Kontaktlinsen, die länger als einen Tag verwendet werden, sollte ausgesprochen gründlich erfolgen. Die Linsen müssen jeden Abend nach dem Entnehmen gereinigt und desinfiziert werden. Hierfür verwenden Sie bitte immer eine frische Reinigungslösung und gehen genau nach Anleitung vor. Allergiker benutzen am besten eine Peroxid-Lösung zum Reinigen, denn diese enthält keine Konservierungsstoffe.
Leitungswasser ist zur Reinigung und Lagerung ungeeignet, denn es enthält Keime und Bakterien, die sich in und auf den Kontaktlinsen ansiedeln und Infektionen verursachen können. Das Gleiche gilt für ungewaschene Hände, mit denen man die Kontaktlinse herausnimmt oder einsetzt.
Wenn die Kontaktlinse plötzlich schmerzt, beim Tragen kratzt oder juckt, muss sie unmittelbar aus dem Auge genommen werden. Vielleicht hat sich ein Fremdkörper wie eine Wimper, ein Sandkorn oder eine kleine Fliege darunter festgesetzt. Dieser kann durch Abspülen mit einer All-in-one-Lösung wieder entfernt werden. Wenn die Linse zerkratzt oder beschädigt ist, muss sie entsorgt werden. Eventuell sind die Augen auch durch eine trockene Umgebung und/ oder Zugluft gereizt. Dann helfen Nachbenetzungstropfen oder - wenn man sich dauerhaft in einer solchen Umgebung aufhält- die generellle Verwendung von Kontaktlinsen mit befeuchtendem Hyaluron. Hält das unangenehme Gefühl länger an oder kommt regelmäßig wieder, sollten Sie Ihre Augen und den Sitz der Kontaktlinsen unbedingt überprüfen lassen. Grundsätzlich empfiehlt sich die Kontrolle der Sichtstärke und der Verträglichkeit der Kontaktlinsen durch einen Augenarzt mindestens einmal im Jahr.
Im Sommer haben Kontaktlinsen übrigens den Vorteil, dass man sie problemlos mit Sonnenbrillen kombinieren kann, die nicht extra mit den entsprechenden Sichtkorrekturwerten verglast werden müssen.