Die Qualität und die Sichtschärfe hängen von verschiedenen Faktoren ab, die sich im Laufe des Lebens verändern.
Ein Zusammenspiel aus Nerven, Muskeln und verschiedenen Gewebeschichten im Auge steuert den Sehvorgang, der uns ein mehr oder weniger scharfes Abbild unserer Umgebung liefert. Verkrümmungen an der Augenoberfläche können Abbildungsfehler beim Sehen verursachen, was zu erheblichen Beeinträchtigungen der Sehschärfe führen kann.
Die Aberrometrie stellt die Messung dieser Abbildungsfehler – oder Aberrationen – am Auge dar. Sie ist für eine optimale Therapie von bestimmten Hornhaut-Erkrankungen, zum Beispiel dem Keratokonus, von großer Bedeutung. In der Praxis kommt die Aberrometrie vor allem bei der Klärung unklarer Minderungen des Sehvermögens und in der Vorbereitung auf refraktiv-chirurgische Eingriffe wie die LASIK zur Anwendung.
Mittels der sogenannten Wellenfrontanalyse wird die Hornhautoberfläche des Auges untersucht und computergesteuert wie eine topographische Landkarte dargestellt. Man unterscheidet die Wellenfrontanalyse des gesamten Auges und die corneale Wellenfrontanalyse, die nur die Fehler in der Hornhaut abbildet.
Diese spezielle Form der refraktiven Augenlaserbehandlung nennt man wellenfrontgeführte LASIK. Die Daten der Wellenfrontanalyse werden in die Software des Excimer-Lasers eingespielt. Auf dieser Basis kalkuliert die integrierte Software ein Korrekturschema und erstellt ein individuelles Abtragungsprofil, das den optimalen Betrag des zu entfernenden Hornhautgewebes an jedem Punkt der Hornhaut definiert.
Für den Erfolg einer LASIK-OP sind die Berücksichtigung der Aberrometrie und der Einsatz der Wellenfrontanalyse von großer Bedeutung. Denn durch die Informationen der cornealen Wellenfrontmessung ist ein individueller Abtrag der Hornhaut möglich, der die Unebenheiten jedes Auges in den LASIK-Prozess einbezieht. So wird die Sehqualität für den Patienten nach dem Eingriff in der Regel verbessert.
Mit zunehmendem Alter – etwa ab dem 45. Lebensjahr – nehmen die Wellenfrontfehler des menschlichen Auges durch Veränderungen der Augenlinse zu. Das beeinflusst vor allem die sphärische Aberration, die eine Art von Streuverlust der Lichtsignale im Auge beschreibt. Für den Betroffenen bedeutet dies meist eine verschleierte Sicht und die Wahrnehmung von Lichtkränzen um helle Objekte in dunkler Umgebung.
Vor allem die sphärische Aberration, die für LASIK-Patienten mit Problemen bei der Nachtsicht einhergehen kann, wird durch den Einsatz der Wellenfrontanalyse minimiert.
Die Berücksichtigung der individuellen Besonderheiten des menschlichen Auges stellt einen echten Meilenstein in der LASIK-Behandlung von Fehlsichtigkeiten dar und führte zu einer annähernd hundertprozentigen Erfolgsquote.