Wissenschaft Augenheilkunde

Kleines Augen-Wiki: Wozu dient die Spaltlampe?

Bereits seit gut 100 Jahren wird das von dem schwedischen Mediziner Allvar Gullstrand erfundene Gerät in der Augenheilkunde eingesetzt. Zuerst diente es hauptsächlich im Bereich der Diagnose, die Kopplung der Spaltlampe mit einer Laserlichtquelle Mitte des 20. Jahrhunderts ermöglichte dann auch die Verwendung im Rahmen chirurgischer Maßnahmen.

Die Spaltlampe trägt ihren Namen wegen des scharf begrenzten, spaltförmigen Lichtstrahls, der in seiner Breite veränderbar ist und für eine Untersuchung auf das Auge gerichtet wird. Der Augenarzt (gemeint ist immer auch die Augenärztin) kann das Auge gleichzeitig durch ein sogenanntes Auflichtmikroskop betrachten, das üblicherweise eine Vergrößerung um das 6- bis 30-Fache erreicht. Durch verschiedene Belichtungsmethoden und -richtungen ist es möglich, so gut wie alle Augenabschnitte zu begutachten. 

Neuere Spaltlampen sind meist mit einem Applanationstonometer ausgestattet, mit dem der Augeninnendruck gemessen werden kann. Vielfach sind auch digitale Kameras installiert, um Befunde filmisch oder als Bild dokumentieren zu können. 

Konkret wird die Spaltlampe in unserer Praxis eingesetzt bei der

  • Diagnosefindung von Defekten auf der Bindehaut oder den Augenlidern
  • Untersuchung der Hornhaut und der Lederhaut
  • Untersuchung der Linse bei weitgestellter Pupille
  • Untersuchung des Augenhintergrundes und des Glaskörpers
  • korrekte Platzierung des Tonometers, um anschließend den Augeninnendruck zu messen
  • Kontrolle des korrekten Sitzes und der Verschiebbarkeit von Kontaktlinsen 
  • Entfernung von Fremdkörpern oder dem Ziehen von Fäden nach Augenoperationen

Die Spaltlampenuntersuchung ist für die Patient*innen völlig schmerzfrei und ohne Risiko.

Nach Untersuchungen mit medikamentös geweiteter Pupille sollten die Augen noch einige Stunden vor hellem Licht geschützt werden. Sie dürfen mit weitgestellter Pupille nicht Auto fahren oder Tätigkeiten mit konzentrierer, starrer Blickrichtung durchführen.

Je nach Untersuchungszeitpunkt im Tagesverlauf erlischt die Wirkung des Medikaments spätestens am folgenden Morgen.