Wenn die Brechkraft des Auges nicht optimal ist, entstehen Sehfehler wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Astigmatismus. Diese können das tägliche Leben beeinträchtigen und Aktivitäten wie Lesen, Fahren oder Arbeiten am Computer erschweren. Durch eine gründliche Refraktionsuntersuchung können solche Sehprobleme identifiziert und korrigiert werden.
Die Refraktion beschreibt den Brechwert einer optischen Korrektur, die benötigt wird, um bei entspannter Augenmuskulatur eine optimale Sicht herzustellen. Eine präzise Refraktion ist also entscheidend für klares Sehen und eine gute Sehqualität.
Da das Auge aber natürlicherweise akkommodiert, um sich auf Nah- und Fernsicht einzustellen, wird zusätzlich zwischen der objektiven und der subjektiven Refraktion unterschieden.
Um für die Bestimmung einer objektiven Refraktion eine verfälschende Akkommodation des Auges auszuschließen, wird der verantwortliche Ziliarmuskel vor einer entsprechenden Untersuchung üblicherweise mittels eines Medikaments in Tropfenform vorübergehend gelähmt. Anschließend werden – basierend auf einer Infrarot-Projektion – Bilder von Objekten direkt auf den Augenhintergrund gebracht und mithilfe vorgeschalteter Linsen scharfgestellt. Diese Untersuchung kann nur in einer Augenarztpraxis durchgeführt werden.
Bei Veni Vidi führen wir Refraktionsuntersuchungen routinemäßig durch, um die Sehstärke und eventuelle Sehfehler unserer Patienten zu bestimmen. Anhand der Ergebnisse können dann beispielsweise Brillen verordnet oder bei Bedarf weitere Untersuchungen oder Behandlungen eingeleitet werden.
Die Bestimmung der subjektiven Refraktion wird häufig beim Optiker im Zuge einer Brillenanpassung vorgenommen. Der zu untersuchenden Person werden nacheinander systematisch verschiedene Linsen vorgehalten und sie wird nach einer Verbesserung oder Verschlechterung des Seheindrucks gefragt.
Häufig stimmen die Werte der subjektiven Refraktion mit den Korrekturwerten einer Sehhilfe überein. Eine unwillkürliche Akkomodationsleistung der Augen, Müdigkeit oder Stress können jedoch zu Abweichungen zwischen dem Messergebnis und dem subjektiven Empfinden führen.
Bei Kindern wird so gut wie immer eine objektive Refraktionsbestimmung – zumindest bei der ersten Messung – vorgenommen, denn Kinderaugen akkommodieren noch sehr intensiv und können die Untersuchungsergebnisse deshalb unter Umständen erheblich verfälschen.
Da Kinderaugen noch wachsen und sich ihre Sehschärfe schon innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums verändern kann, empfehlen wir regelmäßige Kontrollen. Im Alter von etwa drei Jahren, zur Einschulung und zum Wechsel in die weiterführende Schule sollten Kinder dem Augenarzt vorgestellt werden. Bei vorliegendem Risikofaktor, wie zum Beispiel Frühgeburtlichkeit oder höhere Fehlsichtigkeiten der Eltern, sollten die Kinder mindestens einmal im Jahr zur augenärztlichen Untersuchung.