Der Graue Star ist eine der am häufigsten auftretenden altersbedingten Erkrankungen des Auges. Die Diagnose lässt sich sicher und eindeutig stellen. Dabei steht die Betrachtung der Augenlinse im Vordergrund. Es stehen verschiedene Untersuchungsverfahren zur Verfügung.
In aller Regel wird vom Augenarzt das Spaltlampenmikroskop als zentrales und erstes Instrument bei der Vorsorgeuntersuchung für die Katarakt verwendet. Der vordere Augenabschnitt kann durch die vielfache Vergrößerung gut beurteilt werden.
Der Patient sitzt bei der Untersuchung vor dem Gerät, Kinn und Stirn werden abgestützt. An der Spaltlampe, wie das Mikroskop auch genannt wird, erkennt der Augenarzt auch die einzelnen Schichten der Augenlinse und beginnende Trübungsmuster. In fortgeschrittenen Stadien verschwimmen diese Muster oft, weil die Trübungen die Grenzen der Linsenzonen überschreiten.
Ärzte teilen den Grauen Star in vier Stadien ein.
- Beginnende Linsentrübung: Die Sehschärfe ist hier meist noch recht gut, daher ist auch noch keine Operation nötig.
- Fortgeschrittene Linsentrübung: In diesem Stadium empfehlen Ärzte oft eine Operation.
- Reifer Grauer Star, Totalstar: Die Linse ist komplett getrübt, klare Operationsindikation.
- Überreifer Grauer Star mit Aufquellung der Linse: Die getrübte Linse vergrößert sich durch Aufquellung und Verflüssigung zunehmend. Hier muss umgehend operiert werden, weil sonst die Gefahr der Folgeentwicklung eines Grünen Stars besteht.
Ein fortgeschrittener Grauer Star ist heutzutage aufgrund der sehr guten medizinischen Versorgung recht selten. Er wird bereits beim Blick auf die Pupille als graue Trübung sichtbar. Beim Totalstar, der die gesamte Linse erfasst, wäre das Auge erblindet.
Falls bei einer Spaltlampenuntersuchung eine Beurteilung des Augenhintergrundes wegen einer ausgeprägten Linsentrübung nicht möglich ist, kann eine Ultraschalluntersuchung bestimmte Erkrankungen in diesem Bereich, beispielsweise eine Netzhautablösung, erkennen helfen. Denn bei der Therapie der Katarakt – der Staroperation – muss der Augenarzt zusätzliche Augenprobleme berücksichtigen.
Anhand eines Sehtests oder einer Sehschärfenmessung kann der Augenarzt das Auflösungsvermögen des Auges bestimmen. Dazu benutzt er einen Sehzeichenprojektor oder Sehtafeln. Bei einer Linsentrübung ist die Sehschärfe mehr oder weniger herabgesetzt, anfangs vor allem beim Sehen in der Nähe.
Bei Patienten mit einer Linsen- oder Hornhauttrübung kann der Augenarzt mithilfe eines Retinometers die Sehschärfe beziehungsweise das Auflösungsvermögen der Netzhaut beurteilen. So lässt sich beispielsweise abschätzen, ob sich die Sehkraft durch die Operation verbessern kann.
Nicht alle Diagnoseverfahren zur Ermittlung eines Grauen Stars und zur Vorbereitung der therapierenden Operation werden von den Krankenkassen getragen. Häufig liefern die zuzahlungspflichtigen Leistungen jedoch die qualitativ besseren Ergebnisse. Wenn Sie sich in Bezug auf die Sinnhaftigkeit der Inanspruchnahme unsicher sind, sprechen Sie uns bitte an.