Es sind die geweiteten Blutgefäße, die dann das Augenweiß plötzlich rötlich erscheinen lassen. Kalte Zugluft oder frostiger Fahrtwind setzen der empfindlichen Augenoberfläche zu. Genauso wenig aber mögen die Augen trockene, überheizte Warmluft. Die Raumtemperatur in den Wohnräumen ein paar Grad abzusenken, tut dem gesamten Organismus gut und schont nebenbei auch noch das Portemonnaie. Daneben helfen regelmäßiges Stoßlüften, Grünpflanzen oder ein Luftbefeuchter gegen Augenstress im Winter.
Einen besonderen Schrecken bekommt man, wenn an einer Stelle der Bindehaut Äderchen platzen. Es sieht dann aus, als habe man sich verletzt. Mediziner nennen das ein Hyposphagma. Das Auge rötet sich an einer Stelle plötzlich stark, ohne dass Jucken oder Brennen zu spüren sind. Und tatsächlich ist das Ganze harmloser, als es aussieht. Äderchen platzen im Winter meist durch kräftiges Husten oder Niesen. Der Überdruck im Kopf lässt eines oder mehrere der feinen Gefäße reißen, das Blut fließt zwischen die Binde- und die alles umschließende Lederhaut. Der Betroffene spürt nichts, höchstens sein Umfeld reagiert erschrocken. Geplatzte Adern im Augapfel heilen – ähnlich wie ein Bluterguss – nach einiger Zeit komplikationslos ab.
Tritt so eine Rötung allerdings häufiger auf, dann sollte man unbedingt zum Arzt gehen, denn es kann auch ein erhöhter Blutdruck dahinterstecken. Ein Arztbesuch ist auch angesagt, wenn zu der Rötung Jucken oder Brennen hinzukommen. Dann hat man sich meist eine Bindehautentzündung eingefangen. Deshalb gilt im Winter ein striktes Berührungsverbot der Augen mit den Händen. Besonders bei Husten oder Schnupfen sollte man mit den Fingern nicht an die Augenpartie kommen, um keine Bakterien an die empfindliche Lidhaut zu bringen. Auch Waschlappen, Handtücher und Kopfkissen sollten dann häufiger gewechselt und auch immer nur von einer Person benutzt werden. Das Gleiche gilt übrigens auch für Augentropfen: Jedem ein eigenes Fläschchen, nie mit anderen teilen!