Hygiene bei der Augen-OP – So gehen wir vor
Bei der Endophthalmitis handelt es sich um eine entzündliche Reaktion infolge einer Infektion des Auges, die häufig einen Verlust der Sehkraft nach sich zieht. In Deutschland liegt die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung nach einer Grauer-Star-Operation bei 0,148 Prozent. In Thailand dagegen kommt es durch deutlich weniger weitgreifende hygienische Maßnahmen bei 9,4 Prozent der Operationen zu einer Endophthalmitis.
Die wichtigsten Maßnahmen sollen daher hier kurz zusammengefasst werden.
Vor der Operation ist es üblich, ein lokales Antibiotikum auf das zu operierende Auge aufzubringen, zum Beispiel in Form von Salbe oder Tropfen. Damit wird erreicht, dass sich die Zahl der Erreger im Bindehautsack deutlich vermindert. Am besten wirkt diese Prophylaxe, wenn das Antibiotikum über drei Tage angewendet wird.
Von einer Spülung der Tränenwege ist besonders unmittelbar vor dem Eingriff abzuraten, da sonst Erreger aus dem Tränensack ins Auge gespült werden können. Ebenso ist die Rasur der Wimpern nicht notwendig. Um den Operateur nicht zu stören, ist es allerdings sinnvoll, die Wimpern zurückzukleben.
Direkt vor dem Eingriff sollte die Schleimhaut des Auges mit einer PVP-Iod-Lösung desinfiziert werden. Die Lösung sollte mindestens 1,25-prozentig sein, um eine ausreichende Dekontamination zu gewährleisten. Höhere Konzentrationen wirken zwar besser, haben aber den Nachteil einer stärkeren Reizung des Auges.
Sterile Instrumente, Tupfer und Handschuhe sowie hygienische Handdesinfektion vor der Operation sind natürlich die Grundpfeiler der ärztlichen Hygiene.
Nach der Operation sollte drei bis sieben Tage lang ein Antibiotikum eingenommen werden und der Patient regelmäßig nachuntersucht werden. Sollten Symptome wie Verschlechterung der Sehkraft, Eiterbildung im Auge oder gerötete und schmerzende Augen auftreten, ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen.