Kunst & Kultur

Gesellschaftstrend Public Viewing

 

ist das noch Fernsehen?

Seit der Fußball-WM 2006 ist Flagge zeigen angesagt. Was als Kompromissangebot der FIFA an die Austragungsstädte der WM-Spiele aufgrund von zu wenig frei erhältlichen Karten begann, ist zum Gesellschaftstrend geworden. Auf den Fanmeilen der fußballverrückten Republik treffen sich seither Hunderttausende, um die Spiele der deutschen Nationalmannschaft zu zelebrieren.
Der Begriff Public Viewing steht seither für eine neue Form des Fernsehens. Das gemeinsame Erlebnis von Großereignissen mit hohem emotionalem Potenzial zieht Tausende zu den zentral platzierten Großleinwänden. Gefühle von Freude, Trauer oder Spannung werden vom Publikum beim Public Viewing intensiver erlebt als alleine vor dem häuslichen Fernseher.
Auch dieses Jahr werden pünktlich zur Fußballweltmeisterschaft in allen großen und kleinen Städten der Republik wieder die Leinwände aufgestellt. Bei Begegnungen mit deutscher Beteiligung erleben die Public Viewings stets den größten Zuspruch.

Da aufgrund der Zeitverschiebung zum Austragungsland Brasilien viele Spiele erst nach 22.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit angepfiffen werden, werden viele der zentralen Übertragungsplätze in deutschen Großstädten wegen der zu erwartenden Lärmbelästigung nicht wieder für die Installation von Großleinwänden genutzt werden können. Aus diesem Grund steht auch dieses Jahr der Roncalliplatz in der Kölner Innenstadt nicht für das Public Viewing bei der Weltmeisterschaft zur Verfügung.

Ob Sieg oder Niederlage, ob Fußballfan oder Sportmuffel – das gemeinschaftliche Bangen um den Sieg zieht uns immer wieder in seinen Bann. Genießen Sie die geballte Ladung Spannung im Kreise Gleichgesinnter. Fernsehen können Sie zuhause.