Katarakt, Grauer Star

Ein neues Auge für Eduardo

Die Eintrübung der normalerweise glasklaren Augenlinse verursacht, dass die Betroffenen mit der Zeit immer schlechter sehen können. Um wieder klar sehen zu können, muss die kranke Linse durch eine künstliche ersetzt werden. Bei Erwachsenen werden die Augen für die Operation nur lokal betäubt – bei Kindern ist eine Vollnarkose notwendig.

Neben der Narkoseform unterscheidet sich die Operation auch in ihrem Ablauf von der üblichen Weise bei Erwachsenen: hier wird die neue Linse einfach an der Stelle ersetzt, wo die kranke Linse zuvor entfernt wurde - zwei kleine Haltebügeln geben der künstlichen Linse dazu ausreichend Halt. Bei Kindern muss das Auge zusätzlich präpariert werden, da sonst die Gefahr besteht, dass sich die neue Linse nach hinten verschiebt. Nur in 60 Prozent der Fälle verläuft der Eingriff bei Kindern erfolgreich. Die Operation des „Grauen Stars“ bei Kindern kann nur von einem erfahrenen Facharzt durchgeführt werden – in seinem Heimatland hätte der Junge kaum eine Chance auf eine erfolgreiche Behandlung gehabt.

Die Stiftung „Friedensdorf International“ kümmert sich um kranke Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten. Bei dem fünfjährigen Eduardo bat die Stiftung Prof. Dr. Jacobi um Hilfe und innerhalb kürzester Zeit durfte sich der Fünfjährige auf den weiten Weg nach Deutschland machen. Unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. med. Philipp C. Jacobi fand der Eingriff statt - die Operation verlief erfolgreich für den kleinen Afrikaner: Bereits einen Tag nach der Operation konnte Eduardo wieder mit beiden Augen sehen und innerhalb weniger Tage wieder seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen – dem Fußballspielen. In den Folgewochen wurde der Junge von der Organisation „Friedensdorf International“ betreut und das Auge regelmäßig von Prof. Dr. Jacobi kontrolliert.

Mit einem selbstgemalten Bild und einem Brief bedankt sich der kleine Afrikaner für die Hilfe des Arztes. Nach vier Monaten durfte Eduardo dann endlich wieder den Heimweg antreten, um die Freude über sein neugewonnenes Augenlicht mit seinen Eltern und vier Geschwistern teilen zu können.