Weihnachtsmärkte - oder Christkindlmärkte- sind ein fester Bestandteil der vorweihnachtlichen Tradition in Deutschland.
Seit einigen Tagen füllen die Verkaufsbuden der Schausteller wieder die Plätze in unseren Innenstädten.
Weihnachtsmärkte sind jedoch mehr als nur Outdoor-Tempel des Konsums. Sie haben eine reiche Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht und heute noch immer eine bedeutende Rolle im kulturellen Erbe des Landes spielt.
Die Wurzeln der deutschen Weihnachtsmärkte reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück. In dieser Zeit fanden die ersten Märkte in den Städten statt, um die Bürger mit allem Nötigen für die kalte Jahreszeit zu versorgen. Die Atmosphäre war geprägt von einem Hauch von Magie und Gemeinschaftsgefühl, da die Menschen sich versammelten, um Waren für den Alltagsgebrauch zu kaufen und lokale Köstlichkeiten zu genießen.
Im Laufe der Jahrhunderte haben sich die Weihnachtsmärkte weiterentwickelt und andere Schwerpunkte gesetzt. Während sie ursprünglich dazu dienten, die Menschen mit Lebensmitteln und Handwerksprodukten zu versorgen, wurden sie im 19. Jahrhundert zu festlichen Veranstaltungen, die die Vorfreude auf das Weihnachtsfest steigerten. Die Tradition der Weihnachtsmärkte wurde von Deutschland aus in viele Teile Europas exportiert.
Typisch für deutsche Weihnachtsmärkte sind die festlich geschmückten Stände, die eine Vielzahl von handgefertigten Waren und kulinarischen Köstlichkeiten anbieten. Kunsthandwerk, Spielzeug, Weihnachtsschmuck und meist süße Leckereien wie Lebkuchen und gebrannte Mandeln gehören zu den Klassikern. Glühwein ist das unverzichtbare Getränk, das die Besucher aufwärmt und in festliche Stimmung versetzt – mittlerweile überall auch als alkoholfreier Punsch zu bekommen.
Heute sind Weihnachtsmärkte vielfach Treffpunkte für Familien, Freunde und Kollegen. Die Märkte beginnen meist Ende November und erstrecken sich bis zum Heiligabend. Große Städte wie Nürnberg, Dresden und München sind für ihre besonders beeindruckenden Weihnachtsmärkte bekannt.
Kleinere Städte bieten ihren Einwohnern und Gästen häufig zumindest ein Adventswochenende lang einen Weihnachtsmarkt, der dann in eine andere Stadt weiterzieht.
Unsere Weihnachtsmärkte sind die Hüter einer langen Tradition, die den Zauber der Vorweihnachtszeit einfängt, auch wenn sie häufig so nicht mehr erlebt werden.
Versuchen Sie es doch mal mit dem mittelalterlichen Weihnachtsmarkt in Siegburg, der (fast) ganz ohne elektrisches Licht auskommt.
So kommen Sie der alten Tradition ganz nahe.