Die Photorezeptoren werden unterschieden in sogenannte Stäbchen, die das Hell-Dunkel-Sehen optimieren und in Zapfen, die für das Farbensehen verantwortlich sind. Je nach Lage der Zapfen in der Netzhaut reagieren sie auf rotes, grünes oder blaues Licht.
Im hinteren Bereich der Netzhaut, nahe dem Sehnerv, liegt die Makula, auch Gelber Fleck genannt. Sie ist der schärfste Punkt des Sehens, denn auf ihr liegen besonders viele Zapfen und Stäbchen.
Ist die Funktion der Netzhaut oder der Makula gestört, kommt es häufig zu massiven Sehproblemen, da diesen Teilen des Auges besonders wichtige Aufgaben beim Sehen zukommen.
Ein Loch in der Netzhaut oder eine Netzhautablösung kommt bei etwa 0,01 Prozent der Bevölkerung vor.
Die Gründe dafür variieren. Es gibt Risikogruppen, bei denen die Wahrscheinlichkeit einer Netzhautablösung im Schnitt deutlich höher liegt. Hierzu gehören Diabetes-Patienten, Menschen mit sehr starker Kurzsichtigkeit oder Patienten, die eine durchbohrende Verletzung am Auge erlitten haben. Auch ein Grauer Star begünstigt Schäden an der Netzhaut.
Die häufigste natürliche Ursache für Netzhautschädigungen geht vom sogenannten Glaskörper des Auges aus. Dieser besteht zu einem großen Teil aus Wasser. Mit zunehmendem Alter kann sich der Wasseranteil jedoch verringern. Dann nimmt das Volumen stark ab. Durch diesen Vorgang kann unter Umständen Druck auf die Retina ausgeübt werden. Diese kann dadurch einreißen – so entstehen Löcher oder Risse.
Eine unbehandelte Netzhautablösung kann im schlimmsten Fall zur Erblindung führen. Wenn Patienten plötzlich Blitze, Sternchen oder Funken wahrnehmen – vor allem bei schnellen Kopfbewegungen –, ist das ein Zeichen für eine besondere Belastung der Netzhaut. Ein weiterer Hinweis kann das plötzliche Wahrnehmen von dicken, beweglichen, meist sichelförmigen dunklen Flecken („Floater“) sein.
Bedenklich ist auch das Wahrnehmen von zahlreichen dicken “Tropfen” (“Rußregen”) vor den Augen. Hier liegt zusätzlich eine Blutung vor.
Fällt gar ein ganzer Bereich des Gesichtsfeldes aus, so als ob sich ein dunkler grauer Vorhang davorschieben würde, besteht der dringende Verdacht, dass die Netzhaut sich dort bereits abgelöst hat. Der Patient sollte dann schnellstmöglich, das heißt innerhalb von 24 Stunden, einen Augenarzt aufsuchen.
Eine abgelöste Netzhaut kann vom Augenarzt im besten Fall wieder „verschweißt“ werden. Dies geschieht bei kleineren Netzhautlöchern mittels Lasertechnologie. Bei großen Ablösungen ist in der Regel eine Operation unter Vollnarkose indiziert, bei der die Netzhaut chirurgisch von innen her in ihre natürliche Position zurückgedrückt wird.
Das Risiko einer erneuten Ablösung ist relativ hoch, so dass regelmäßige Nachuntersuchungen ein wichtiger Bestandteil der Behandlung sind.
Vorbeugen kann man einer Netzhautablösung am besten, indem man auch bei leichten Symptomen zügig einen Augenarzt aufsucht.
Außerdem sollten Krafteinwirkungen von außen auf das Auge vermieden werden.