Schon vor über 3000 Jahren setzten sich die Medizinkundigen im alten Ägypten mit den Möglichkeiten von Augenoperationen auseinander. Details sind leider nicht überliefert, außer dass sich der persische König Cyrus von Pharao Amasis einen guten ägyptischen Augenarzt empfehlen ließ.
Die Geschichte der Medizin beginnt im 5. Jahrhundert v. Chr. mit dem Griechen Hippokrates. Er verfasste ausführliche Schriften über Krankheiten und ihre Behandlung, auch die Augenheilkunde gehörte bereits dazu. Um den Verlust eines Auges zu ersetzen, verwendeten die Griechen bereits Glasaugen. Der Betreffende sah dadurch zwar nicht mehr, aber kosmetisch und optisch war das Problem gelöst. Der Trübung der Linse, dem Grauen Star, rückten bereits die Griechen mit spitzen Werkzeugen zu Leibe.
Ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. begannen griechische und ägyptische Heilkundige in Rom zu wirken. Aus Pompeji sind 200 verschiedene chirurgische Geräte bekannt, zu den Spezialmessern gehörten die Starnadeln, um die getrübte Augenlinse auszustechen. Aber auch mit Salben und Tropfen für die Augen wusste man im alten Rom umzugehen.
Im Mittelalter wurde es Hauptaufgabe von Augenärzten, den Grauen Star zu stechen. Bei dieser Operation unter primitivsten Bedingungen drückten die mittelalterlichen Wundärzte bei ihren erblindenden Patienten die Linse mit einer Nadelspitze auf den Grund des Auges. Die Kandidaten konnten danach oft wirklich wieder sehen, wenn auch mit hoher Fehlsichtigkeit. Den allzu häufigen Komplikationen nach diesen Eingriffen auf städtischen Marktplätzenentzogen sich die Wunderheiler in der Regel durch zeitnahe Weiterreise.
Der Italiener Felice Tadini schliff gegen Ende des 18. Jahrhunderts kleine Glaslinsen, die erKataraktpatienten einsetzen wollte. Er musste sich damals übel auslachen lassen. Bis zur ersten erfolgreichen Implantation einer Glaslinse vergingen dann noch einmal 150 Jahre. Die optischen Erfindungen des 19. Jahrhunderts und die Entwicklung des Augenspiegels zur feineren Diagnostik im Jahr 1851 sind Meilensteine der Augenheilkunde.
Heute eröffnen Laser, Computertechnologie und Mikroimplantate ganz neue und schonende Möglichkeiten, das Augenlicht so lange wie möglich zu erhalten.