Das Kölner Herbstvolksfest am Deutzer Rhein-ufer lädt in diesem Jahr vom 31. Oktober bis zum 9. November wieder Besucher von Nah und Fern zum Feiern, Genießen und buntem Nervenkitzel ein. Ungefähr 800.000 Gäste erwarten die Veranstalter, die Gemeinschaft Kölner Schausteller, Jahr für Jahr.
Das Spektakel zwischen House of Horror, Wilder Maus und Verlobungsgondel am Riesenrad hat seine Wurzeln in der jährlichen Feier des mittelalterlichen Kirchweihfestes für die Deutzer Kirchen. Aus dem Begriff „Kirchweihfest“ wurde verkürzt die „Kirchmess“ und schließlich die „Kirmes“.
Herbstliche Volksfeste zur Feier der Kornernte und zum Ende der Weidezeit wurden allerdings schon vor der Christianisierung in Europa gefeiert und wurden circa im 7. bis 8. Jahrhundert nach Christi zu Kirchweihfesten. Hier kam die ganze Dorfgemeinschaft zusammen, die Arbeit wurde niedergelegt und heiratswillige junge Leute bekamen reichlich Möglichkeit, sich nach einem geeigneten Partner umzusehen.
Über die Jahrhunderte entwickelte sich das Angebot an schaustellerischen Darbietungen. Zuerst waren die Kirmesbesucher noch passiv und folgten den Präsentationen von Außergewöhnlichem, Neuem und Skurrilem. Ab dem 19. Jahrhundert begann die aktive Einbeziehung der Besucher. Karussells, Wurfbuden, Schaukeln und Schießstände kamen in Mode und luden zum Mitmachen und Geldausgeben ein.
Dieses Jahr bietet die Deutzer Herbstkirmes wieder etliche Fahrgeschäfte, Unterhaltungs- und Verpflegungsstände, einen Familientag, ein Feuerwerk, eine Ladies Night und sogar die Möglichkeit einer katholischen Trauung in einer festlich geschmückten Gondel auf dem Riesenrad – sozusagen die konsequente Weiterführung der traditionellen Anbandelungsversuche aus früheren Zeiten.
Ein Besuch lohnt sich also aus den unterschiedlichsten Gründen …