Bei manchen Patienten trübt sich nach wenigen Monaten, seltener nach Jahren, die Sicht erneut ein und die Sehleistung verschlechtert sich. Verantwortlich dafür ist der Nachstar (Cataracta secundaria). Er ist eine natürliche, wenn auch unerwünschte Nebenwirkung der zuvor durchgeführten Katarakt-Operation. Wo liegt die Ursache?
Bei der operativen Behandlung des Grauen Stars wird die körpereigene Linse durch eine Kunstlinse ersetzt. Um diese neue Linse exakt an der ursprünglichen Stelle einzupassen, versucht der Operateur die seitliche und hintere Linsenkapsel möglichst vollständig zu erhalten. Das meist optimale Ergebnis gibt jedoch keine Garantie auf lebenslang ungetrübtes Sehen. Bei nahezu jedem zehnten Patienten starten die Zellen der Linsenkapsel ein natürliches „Reparaturprogramm“. Sie teilen und vermehren sich in dem Versuch, eine menschliche Linse nachzubauen. Langsam wächst durch diese Zellwucherung ein feiner Film, der wie eine Milchglasscheibe wirkt. Medikamentös lässt sich diese Sehstörung nicht behandeln, und auch spontane Besserungen sind nicht zu erwarten. Wie einen Schleier nehmen Betroffene den Nachstar wahr. Zudem sind sie häufig besonders blendempfindlich. Doch kommt es zu diesen Symptomen und bestätigt sich die Diagnose Nachstar, ist Abhilfe schnell geschaffen.
Wirksame Therapie: die Laserbehandlung
Der Nachstar lässt sich durch eine Laserbehandlung schmerzfrei und vor allem endgültig beseitigen. Vor dem ambulanten Eingriff wird die Pupille weitgestellt, um eine optimale Sicht zu gewährleisten. An der Spaltlampe wird – meist mit Hilfe eines fokussierenden Kontaktglases – ein spezieller YAG-Laserstrahl ins Auge geleitet. Nur wenige Impulse reichen, um eine hinreichend große Lücke in die Linsenhinterkapsel zu schneiden. Danach kann das Licht wieder ungehindert ins Auge eintreten.