ein sportliches und organisatorisches Großereignis
Vor gut 2000 Jahren formulierten griechische Schriftsteller unter Berufung auf den Geschichtsschreiber Herodot eine Legende, der zufolge ein Läufer sich nach dem Sieg der Athener über die Perser in der Schlacht bei Marathon 490 v. Chr. auf den knapp 40 Kilometer langen Weg nach Athen gemacht habe und dort nach der Verkündung seiner Botschaft „Wir haben gesiegt“ tot zusammengebrochen sei.
Die ersten Langstreckenläufe der Neuzeit in England im ausgehenden 18. Jahrhundert mit einer Distanz von circa 20 Kilometern dienten dann dem Vergnügen der Zuschauer und der Befriedigung ihrer Wettleidenschaft. Erst mit den Ausgrabungen an historischer Stelle in Marathon, bei denen 1890 ein Hügel mit den Gräbern der in der Schlacht bei Marathon gefallenen Athener freigelegt wurde, kam die Legende über den griechischen Läufer Pheidippides wieder in Erinnerung. Der Begründer des Internationalen Olympischen Komitees, Baron Pierre de Coubertin, griff die Idee auf, den legendären Lauf des Pheidippides im Rahmen der für 1896 geplanten Olympischen Spiele von Athen als Wettkampf aufleben zu lassen. So wurde der Olympische Marathon 1896 von Athen der erste organisierte Marathonlauf.
Bei den Olympischen Spielen 1896 wurde die Laufstrecke von Marathon nach Athen offiziell mit exakt 40 Kilometer ausgeschrieben. Erst 1921 wurde die Distanz von 42,195 Kilometern als offizielle Streckenlänge für einen Marathonlauf festgelegt. Seit 1997 findet der Köln Marathon mit mittlerweile mehr als 25.000 Teilnehmern statt. Der Marathon hat sich von der Herausforderung für Extremsportler zur Volkssportart entwickelt und ist der drittgrößte Marathon in Deutschland.
Neben der klassischen Laufdistanz werden mittlerweile auch noch verwandte Disziplinen wie der Halbmarathon, Inlinemarathon, Handbikemarathon oder Staffelmarathon durchgeführt. Dies ist auch für die Stadt Köln und die Veranstalter eine gehörige logistische Herausforderung.
Das bedeutet jährlich am zweiten Sonntag im Oktober die Übernahme des Kölner Stadtgebiets durch die ambitionierten Sportler. Für die gesamte Laufstrecke gilt eine Straßensperrung mit mehr als 2.500 Streckenposten, Ordnern und Sanitätern. Unterkünfte sind für das Wochenende des Köln Marathon zeitnah schwer zu bekommen. An der Laufstrecke bis hin zum Zieleinlauf am Dom befinden sich bis zu 750.000 Zuschauer.
Die heutigen Siegerzeiten liegen bei knapp über zwei Stunden und unterbieten den legendären griechischen Läufer, der für die Strecke zwischen Marathon und Athen wohl zwei Tage benötigte, deutlich! So zeigt sich der Köln Marathon jedes Jahr aufs Neue als sportlicher und logistischer „Marathon“.