Warum mögen viele Kinder gesundes Essen eigentlich nicht?
Das Essen lernen Kinder durch Nachahmung. Wird zuerst noch alles mit den Händen in den Mund gestopft, so schauen sie sich nach und nach ab, wie die anderen mit Gabel und Löffel essen, und möchten das dann nachmachen. Auch bei den Lebensmitteln beobachten sie, was die Großen so essen, und wollen es probieren. Wenn die Phase des Nachahmens vorbei ist und die Kinder jetzt eigentlich den größten Teil der Lebensmittel kennen, die ihnen serviert werden, genau dann geht es los mit den Vorlieben und den speziellen Hate-Gerichten. Plötzlich wird Brokkoli zum total ungeliebten Gemüse oder der grüne Salat konsequent verweigert.
Doch Kinder sind ungeheuer neugierig. Und sie lieben es (eigentlich genau wie die Großen), wenn ihnen das Essen liebevoll zurechtgemacht wird. Das können Mütter sich zunutze machen. Natürlich gehört ein wenig Zeit dazu, aus einer Vollkornbrötchenhälfte mit Frischkäse, Gurkenstückchen, etwas Tomate und Schnittlauch ein lustiges Katzengesicht zu zaubern. Wer kann einem Nudelschaf mit Fischstäbchen-Beinen und Tomaten-Mäulchen widerstehen? Wenn es auf dem Teller etwas zu sehen und zu entdecken gibt, dann sind Kinder gern dabei: Das ist doch die kleine Raupe Nimmersatt aus dem Bilderbuch! Und mit dem größten Vergnügen werden plötzlich grüne Apfelschnitze, ein Melonen-Gesicht und Blaubeeren-Augen verspeist.
Wenn Kinder die allermeisten Nahrungsmittel kennen, wird das Essen an sich zum langweiligen Akt. Zumal dann, wenn sie nicht wirklich Appetit haben – was bei den Kleinen schon mal häufiger vorkommen kann. Können sie aber auf dem Teller auf Entdeckungsreise gehen, dann wird die Mahlzeit plötzlich wieder spannend. Eine Banane mit Schokohaube, roten Smarties-Füßen und rotem Schnabel – was könnte das sein? Sie beobachten, vergleichen und erraten es schließlich: Es ist ein Pinguin. Ach ja, und gegessen wird die Banane dann schließlich auch.