Auch Umwelteinflüsse und der allgemeine Lebenswandel spielen bei der Entwicklung von Pollenallergien eine Rolle.
Dabei reagiert das Immunsystem auf die an sich harmlosen Eiweiße der Pollen. Nachdem ein erster Kontakt zu den Pollen stattgefunden hat, werden vom Immunsystem des Körpers besondere Abwehrstoffe, die IgE-Antikörper gebildet. Findet dann ein neuerlicher Kontakt mit Blütenstaub statt, binden sich die IgE-Antikörper an sogenannte Mastzellen. Diese gehören auch zur körpereigenen Abwehr und schütten dann Histamine aus. Diese Entzündungsbotenstoffe verursachen die typischen oben beschriebenen Allergiebeschwerden. Das sind in der Regel Entzündung der Bindehaut der Augen und der Nasenschleimhaut, bei stärkeren Symptomen auch asthmatische Beschwerden.
Durch die Symptome sollen Allergene schnellstmöglich aus dem Körper befördert werden, denn das überaktive Immunsystem stuft sie fälschlicherweise als schädlich ein.
Therapeutisch stehen Heuschnupfenpatienten unterschiedliche Vorgehensweisen zur Verfügung. Zum einen hilft die Vermeidung des allergenen Stoffes, akute Probleme zu verhindern. Ein Frühpollenallergiker sollte von der Bepflanzung seines Gartens mit zum Beispiel Haselnuss oder Birke absehen. Die Konfrontation mit Gräsern, Pappeln oder Roggen hingegen wird je nach Region kaum zu vermeiden sein. Einer Pollenexposition kann also nicht immer stattfinden und ist deshalb - gerade bei stärkeren Beschwerden – ein unzureichendes Mittel.
Als weitere symptombekämpfende Therapieformen stehen lokal und akut wirkende Arzneimittel und die orale Einnahme von Antihistaminika zur Verfügung. Antiallergische Augen- und Nasentropfen können mehrmals täglich auf die gereizten Schleimhäute gegeben werden und verschaffen den Allergikern zeitweise Linderung.
Die langfristige Desensibilisierung oder Hyposensibilisierung durch spezifische Immuntherapien oder auch die Akupunktur hingegen legen einen ursachenbekämpfenden Ansatz zugrunde. Der dauerhafte Erfolg der in der Regel dreijährigen Behandlung ist jedoch nicht garantiert.
Eine allergische Bindehautentzündung sollte einem Augenarzt vorgestellt werden, denn am stark gereizten Auge kann es relativ leicht zu Folgeerkrankungen kommen. Augenärzte verschreiben Patienten mit allergischer Bindehautentzündung in der Regel antibiotische und/oder antiallergische Augentropfen oder -cremes. Auch beruhigende Mittel mit Panthenol oder Hyaluron werden oft als lindernd und angenehm empfunden.
Während einer akuten Pollenallergie ist es ratsam, das Auge – zumindest die Lidränder - nicht zu schminken. So können die Augen bei starkem Jucken oder Brennen leicht mit lauwarmem Wasser ausgespült werden.
Hilfreich kann auch sein, vor dem Schlafengehen zu duschen und die Haare zu waschen, wobei Pollen, die sich über den Tag an den Körper geheftet haben, abgewaschen werden.