Instinktiv wissen wir, dass zu viel Blendlicht den Augen schadet. Die natürliche Reaktion auf starken oder plötzlichen Sonnen- oder Lichteinfall ist das spontane Zukneifen der Augen. Reflexartig wird die Pupille enger, die Netzhaut reduziert ihre Empfindlichkeit.
Schutz bei zu viel Sonne bieten Sonnenbrillen. Doch in der Winterzeit, wenn die Sicht ohnehin schlecht ist, hilft diese Art des Sonnenschutzes nicht. Die tiefstehende Sonne, die nass glitzernde Frontscheibe, die reflektierende Straßen, alles zusammen ergibt einen gefährlichen Mix. Das Auge muss ständig zwischen verschiedenen Reizen wechseln. Wenn eine plötzlich auftretende hohe Lichtintensität die Anpassungsmöglichkeiten des Auges überfordert, ist das Sehen kurzzeitig eingeschränkt. Wir alle kennen das von winterlichen Autofahrten: Zuviel Licht - und plötzlich sieht man vor lauter Licht gar nichts mehr. Das Auge versucht so viel wie möglich gegen zu regulieren, indem es den hellen Bereich unsensibel verarbeitet und den dunklen dafür aufhellt.
Im Straßenverkehr ist das natürlich eine fatale Reaktion, denn schon bei einer Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern legt ein Auto in der Sekunde zwei Wagenlängen zurück, wie TÜV-Experte Achmed Leser weiß. Um Blendwirkungen der Sonne zu vermeiden, sollte man die Sitzposition anpassen und eventuell erhöhen, die Sonnenblenden benutzen und wegen der Streuwirkung die Windschutzschreibe möglichst schlierenfrei halten. Polarisierende Gläser können helfen, Lichtreflexe weitgehend zu minimieren. Weil mit zunehmendem Alter die Lichtempfindlichkeit stärker wird und Sehveränderungen meist schleichend zunehmen, sollte man regelmäßig beim Augenarzt einen umfassenden Sehtest machen und Kurz- und Weitsichtigkeit, den vorderen und hinteren Augenabschnitt, das Gesichtsfeld, die Netzhaut und das Dämmerungssehen prüfen lassen.