Obwohl gutes Sehen ganz wesentlich zur Lebensqualität beiträgt, handhaben die meisten Menschen die Augenvorsorge eher nachlässig. Das Auto wird regelmäßig in die Werkstatt gebracht, Kontrolltermine beim Augenarzt stehen dagegen selten im Kalender. Dabei ist die Früherkennung gerade in der Augenheilkunde besonders wichtig. Viele Augenkrankheiten entwickeln sich nahezu völlig schmerzfrei und zeigen in der Anfangsphase kaum Symptome. Doch gerade mit frühen Therapien können gute Erfolge erzielt und die Sehkraft bestmöglich erhalten werden.
Zahlreiche ältere Menschen leiden unter Grauem Star, ohne das Frühstadium selbst zu bemerken. Die großen Fortschritte der Augenheilkunde in den letzten Jahren und die differenzierte Diagnostik lassen heute viele Krankheitsbilder so zeitig erkennen, dass gute Heilungschancen bestehen.
Viele Augenerkrankungen, die zur Erblindung führen, sind altersbedingt. Dazu gehören nicht nur der Graue Star (Katarakt) und der Grüne Star (Glaukom), sondern auch die altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Hier rät der Bundesverband der Augenärzte zu einer jährlichen Vorsorgeuntersuchung ab dem 60. Lebensjahr. Unabhängig vom Alter sollten alle Kurzsichtigen einmal im Jahr eine Netzhaut-Vorsorgeuntersuchung zur Verhinderung von Netzhautablösungen machen lassen. Auch Diabetiker sollten mindestens einmal im Jahr, bei schlechten Werten sogar zweimal, zur Vorsorgeuntersuchung ihrer Augen gehen. Die diabetische Retinopathie, eine Netzhauterkrankung, die bei Diabetes mellitus häufig auftreten kann, lässt sich heute gut und früh diagnostizieren.
Kommen in der Familie Schielen oder Fehlsichtigkeiten gehäuft vor, dann sollten kleine Kinder regelmäßig dem Augenarzt vorgestellt werden. In den ersten Lebensjahren entwickelt sich das Sehvermögen, später sind Korrekturen nur noch schwer möglich.