Der augenmedizinischen Gesundheit sollte besondere Sorgfalt gelten, denn Sichtverschlechterung und Augenkrankheiten entwickeln sich meist schleichend und außerdem schmerzfrei, sodass der Gang zum Augenarzt bei spürbaren Symptomen zu spät für eine erfolgversprechende Intervention sein kann.
Menschen ab dem vierzigsten Lebensjahr wird empfohlen, regelmäßig, das heißt spätestens alle ein bis zwei Jahre, eine Vorsorgeuntersuchung am Auge durchführen zu lassen.
Die sogenannte Presbyopie, oder umgangssprachlich Alterssichtigkeit, stellt sich bei vielen Patienten zwar erst einige Jahre später ein. Es gibt aber auch schleichende, altersbedingte Augenerkrankungen wie beispielsweise das Glaukom, also den Grünen Star, die sich relativ früh nachweisen und behandeln lassen, von den Patienten selber jedoch meist (zu) spät erkannt werden. Ein Glaukom entsteht so gut wie immer durch einen erhöhten Augeninnendruck, den die Patienten selbst nicht an sich wahrnehmen.
Ab dem sechzigsten Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit, eine Altersbedingte Makuladegeneration, kurz AMD, zu entwickeln.
Mit moderner und schmerzfreier Diagnostik können Augenärzte viele Augenerkrankungen bereits im Frühstadium erkennen. Dazu gehören beispielsweise die Visus-Überprüfung und die Gesichtsfeld-Untersuchung. Die regelmäßige Kontrolle des sogenannten Augeninnendrucks hilft, dem entstehenden Glaukom auf die Schliche zu kommen.
Um eine Makuladegeneration zu entdecken, reicht häufig ein Amsler-Gitter-Test im Rechenblattmuster, den Patienten bequem zuhause machen können. Bei einem konkreten Verdacht auf AMD bringen die optische Kohärenztomographie oder auch eine Fundusautofluoreszenz Klarheit. Diese Untersuchungen sind jedoch „individuelle Gesundheitsleistungen“, deren Kosten meist nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen werden.
Auch der Graue Star, medizinisch Katarakt, ist eine meist altersbedingte Augenerkrankung. Rund 90 Prozent der Fälle betreffen Menschen ab 60 Jahren, aber der Graue Star kann auch bei sehr jungen Menschen auftreten. Ein Grauschleier beim Sehen, eine Einschränkung des räumlichen Sehens, Kontrastverlust und eine stärkere Blendempfindlichkeit im Hellen sind mögliche Symptome von trüber werdenden Linsen. In schweren Fällen erkennt man die Linsentrübung schon beim Blick in die Augen.
Chirurgen entfernen die getrübten Linsen nacheinander und ersetzen sie durch künstliche. Dieser Eingriff gilt heute als die häufigste Augenoperation und kann inzwischen sogar ambulant durchgeführt werden. Meist wird das stärker betroffene Auge als erstes operiert, dann folgt das andere.
Ein gesunder Lebensstil kann einen langfristigen Sichterhalt begünstigen und altersbedingte Sehprobleme verzögern.
Konsequenter Augenschutz gegen direktes UV-Licht, eine vitaminreiche Ernährung – im Speziellen Vitamin C, E und A, Beta-Karotin, Lutein und Zink – sowie zurückhaltender Alkoholkonsum senken beispielsweise das Risiko, an einer feuchten AMD zu erkranken, um 25 Prozent.
Zu trockene Luft, Zugluft und Bildschirmarbeit über mehrere Stunden trocknen die Augenoberfläche aus. Das Auge wird anfälliger für schädliche Einflüsse von außen.
Nehmen Sie die augenärztliche Vorsorge genauso ernst wie alle anderen empfohlenen Untersuchungen und bewahren Sie sich so lange wie möglich eine gute und gesunde Sicht.