Das Verantwortungsbewusstsein als Autofahrer sollte es eigentlich gebieten, die Augen regelmäßig kontrollieren zu lassen. Das beste ABS-System ist wirkungslos, wenn der Fahrer die Gefahr zu spät erkennt. Etwa 300.000 Verkehrsunfälle jährlich gehen auf das Konto mangelnder Sehleistung, schätzt der Berufsverband der Augenärzte (BVA). Gerade in der Dämmerung wird das scharfe Sehen mit zunehmendem Alter anstrengender und ungenauer.
Das liegt an den altersbedingten Veränderungen der Augen, die sich langsam und unmerklich vollziehen. Auch Bluthochdruck oder Diabetes können die Sehfähigkeit beeinträchtigen, ohne dass es sofort auffällt. Die höhere Blendungsempfindlichkeit kennen viele Älterwerdende aus eigener Erfahrung, das Licht entgegenkommender Scheinwerfer wird zunehmend als extrem unangenehm empfunden und für kurze Zeit ist durch die Lichtfülle quasi „die Sicht weg“. Auch die Kontrastempfindlichkeit nimmt ab dem 40. bis 45. Lebensjahr ab. Dunkel gekleidete Rad- oder Motorradfahrer, dunkelfarbige Autos werden nicht mehr deutlich wahrgenommen. Eine fatale Situation gerade in der Nacht- oder Winterzeit.
Bei einem Autofahrer-Sehcheck sollten verschiedene Parameter genauer untersucht werden:
Wie sieht es aus mit der Sehschärfe unter Tageslichtbedingungen?
Werden Schilder gut erkannt und können sie gelesen werden?
Wie sieht es aus mit der Zusammenarbeit der beiden Augen?
Ist ein Auge vielleicht schwächer in der Sehstärke als das andere?
Wie weit reicht das Gesichtsfeld beider Augen?
Eine schleichende Einengung des Sehbereiches beispielsweise ist Folge der altersbedingten Makuladegeneration. Ferner wird das Dämmerungssehen getestet: Wie reagieren die Augen auf verschiedene Blendquellen? Abschließend sollte es um die Nachtsichtigkeit und eine mögliche Nachtkurzsichtigkeit gehen.
Die Ergebnisse des Augenchecks bleiben übrigens eine Sache zwischen Ihnen und Ihrem Arzt. Er unterliegt auch gegenüber Behörden und Verwaltungen der ärztlichen Schweigepflicht.