Der medizinische Begriff für die Sehschule ist Orthoptik. Das Wort kommt aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus: ortho(s) = richtig, recht und opsis = Sehen. Der relativ junge Fachbereich der Augenheilkunde beschäftigt sich also mit dem „Richtigsehen“.
Im Rahmen der Sehschule werden Schielerkrankungen, Sehschwächen, Störungen des ein- und beidäugigen Sehens sowie das Augenzittern und andere Augenbewegungsstörungen überprüft.
Da Orthoptisten keine Ärzte sind, führen Sie keine medizinischen Behandlungen am Auge durch, sondern diagnostizieren Augen- und Sichtprobleme und führen gegebenenfalls eine „Schulung“ im Sinne von Trainingsmaßnahmen der Augen zur Verbesserung der Sehqualität durch.
Je nach Ausgangssituation des Patienten kommen in der Sehschule verschiedene Techniken zum Einsatz. Eine wesentliche Rolle spielt die Diagnostik, die beispielsweise die Prüfung der Sehschärfe, des beidäugigen und des räumlichen Sehens beinhaltet. Hinzu kommen Untersuchungen des Farbensehens, des Gesichtsfeldes, der Pupillenreaktion und die Prüfung des Dämmerungs- und Kontrastsehens. Bei Anzeichen einer Schielerkrankung werden der Schielwinkel und die beidäugige Zusammenarbeit überprüft.
Der Patient wird möglichst aktiv in die Untersuchung mit einbezogen. Kinder werden spielerisch an die Diagnostik herangeführt.
Das Ziel der Orthoptik ist die Verhütung oder Besserung von Seh- und Schielstörungen sowie von deren Dauerschäden. Durch die Wiederherstellung beziehungsweise den Erhalt des ein- und beidäugigen Sehens wirkt die Orthoptik Seh- und Wahrnehmungsdefiziten im täglichen Leben entgegen, wodurch eine bessere Integration und höhere Lebensqualität erreicht wird. In die Diagnostik mit einbezogen werden auch visuell bedingte Entwicklungs- und Lernauffälligkeiten, die visuelle Rehabilitation sowie Augenschäden durch Bildschirmarbeit.
Die Orthoptik ergänzt die Vorsorgeuntersuchung und das Diagnosespektrum einer Augenarztpraxis. Orthoptisten verfügen über einen staatlich anerkannten Ausbildungsabschluss. Sie lernen in der Regel drei Jahre an einer der medizinischen Fakultät einer Universität angegliederten Lehranstalt.
Unsere Orthoptistin Frau Hagemann ist besonders im Umgang mit Kindern erfahren, so dass sich viele unserer kleinen Patienten auf den Besuch der Sehschule freuen.