Augen groß wie Medizinbälle hatte der fast 500 kg schwere Kolosskalmar, der 2007 vor der neuseeländischen Küste aus dem Meer gefischt wurde. Die seltene Tintenfischart hat die größten Augen im Tierreich. Das wahrscheinlich größte Landtier, das jemals auf der Erde lebte – der Argentinosaurus, mit einer Körperlänge von etwa 30 Metern und einem Gewicht von geschätzten 73 Tonnen –, hatte einen kleinen Kopf mit winzigem Gehirn und Augen, die wohl nur etwas größer als ein Basketball waren.
Die evolutionäre Entwicklung der Augen begann wahrscheinlich vor 550 Millionen Jahren mit lichtempfindlichen Proteinen bei einzelligen Lebewesen. Die kleinsten Augen haben die Larven des Ringelwurms Platynereis dumerilii. Sie bestehen lediglich aus zwei Zellen, die Lichtimpulse direkt in die Bewegungsorgane des Meerestierchens weiterleiten. Zum Vergleich: Das menschliche Auge besteht aus ungefähr 107 Millionen Zellen.
Auch das Thema Erblindung spielt im Tierreich eine Rolle. Sehende Tiere, die nach Angriffen oder Unfällen erblinden, sind nicht mehr lebensfähig. Beim Verlust oder der Einschränkung anderer Sinne kann ein Weiterleben durchaus möglich sein.
Menschen reißen ihre Augen reflexartig auf, wenn sie einen Schrecken bekommen. Anthropologen gehen davon aus, dass die erweiterte Sicht einen Überlebensvorteil in Gefahrensituationen bietet. Bei normaler Sicht blinzeln wir durchschnittlich 15 Mal pro Minute. Frauen sind in puncto Lidbewegung übrigens schneller und blinzeln auch etwa 7 Mal häufiger pro Minute. In einem Jahr blinzeln wir ungefähr 5,2 Millionen Mal. Eine Wimper bleibt uns ungefähr fünf Monate erhalten, ehe sie ausfällt.
Im Laufe unseres Lebens sehen wir bei durchschnittlicher Lebensdauer ungefähr 24 Millionen Bilder. Die meisten schaffen es allerdings nicht über das Ultrakurzzeitgedächtnis hinaus. Dabei verwenden die Augen ohnehin schon etwa 65 % der gesamten Gehirnleistung und somit mehr als jeder andere Teil des Körpers.