Das Sehen

Auge an Gehirn - So funktioniert das Sehen

 

Sehfehler müssen unbedingt in jungen Jahren behandelt werden, sonst haben sich falsche Sehprozesse im Gehirn verfestigt.

Beim Sehen fällt Licht durch Hornhaut, Pupille und Linse auf die Netzhaut oder Retina. Dort befinden sich Millionen von Sinneszellen, die auf die einfallenden Lichtstrahlen reagieren. Die Sehzellen wandeln das Licht um in elektrische Signale, die an das Gehirn weitergeleitet werden. Das Bild, das auf der Netzhaut ankommt, ist verkehrt herum gestellt. Das Gehirn bzw. die zuständige Region der Großhirnrinde verarbeitet die Impulse dann zu einem Bild.

Sehen hängt mit Erfahrungen, Emotionen und Lernen zusammen. Der philosophische Streit über die Wirklichkeit hat auch darin seinen Ursprung, dass die Wahrnehmungen der Menschen verschieden sind. Man kann zwei Personen ein und dasselbe Bild vorlegen und jede von ihnen sieht andere Dinge darin, abhängig
von ihren Lernerfahrungen, Gefühlen, Interpretationen oder „Sichtweisen“.

Die Bilder, die wir tagsüber aufnehmen, kehren auch im Schlaf wieder. Wir träumen in Bildern, fantasievollen oder alltäglichen, ungewöhnlich bunten oder ganz normalen. Das Gehirn schafft sich im Traum einen eigenen Film. Wissenschaftler haben festgestellt, dass sogar Blinde im Traum eigene Bilder „sehen“, die sich
aus ihren Sinneseindrücken zusammensetzen. Nur können sie diese Bilder und Farbeindrücke nicht näher beschreiben, weil Wahrnehmung eben etwas sehr Individuelles ist.