Damit hinterlässt er der Nachwelt nicht nur eine beeindruckende Fülle von Werken, die sein überragendes Talent und seine Liebe zur Ästhetik wiederspiegeln, sondern auch eine Idee von der veränderten Wahrnehmung und dem Leidensdruck von Menschen mit schwerwiegenden Augenerkrankungen.
Denn Claude Monet litt am Grauen Star, der sein Sichtfeld über die Jahre mehr und mehr einschränkte und auch seine Farbwahrnehmung veränderte. Die Bilder seines Seerosenteichs wurden mit zunehmendem Alter immer gelb- und braunstichiger und im Gegensatz zu der anfangs impressionistischen Darstellung auch immer abstrakter und unschärfer.
Die Tatsache, dass er über viele Jahre das gleich Motiv für seine Werke wählte, veranschaulicht das Fortschreiten der Krankheit bei Claude Monet besonders nachvollziehbar.
Im Jahr 1922 diagnostizierte ein Arzt bei Monet schließlich eine nur noch zehnprozentige Sehfähigkeit, und der Künstler äußerte über sich selbst, dass er nun wohl nichts Schönes mehr schaffen werde in seinem Leben. 1923, im Alter von 82 Jahren, unterzog sich Monet dennoch einer Augenoperation, die ihm das Augenlicht wiedergeben sollte. Zufrieden mit dem Ergebnis war Monet jedoch erst 1925, als er die für seine operierten Augen passende Brille fand. Diese gab ihm für die wenigen verbleibenden Lebensmonate noch einmal die Fähigkeit zum guten Sehen und somit zum Malen wieder.