Das Sehen

Sand verstreut – Darum jucken müde Augen

Wir liefern Ihnen die medizinische Erklärung.

 

Bei Müdigkeit werden viele Funktionen des Körpers heruntergefahren. Auch die Tränendrüse zum Beispiel produziert dann weniger Tränenflüssigkeit. Der schützende Tränenfilm auf der Hornhaut wird dünner. Die Augenoberfläche ist nicht mehr optimal befeuchtet und beginnt zu jucken. Das Reiben der Augen verteilt die Tränenflüssigkeit und regt zur Tränenproduktion an, die sinnvollere Therapie ist aber, den Augen die geforderte Ruhe zu gönnen. Sich die Augen zu reiben, ist insofern keine sinnvolle Lösung, weil über die Hände Bakterien ins Auge gelangen können.

 

Müde, juckende Augen können aber auch auftreten, wenn man sich längere Zeit intensiv auf eine Tätigkeit konzentriert. Dann sinkt automatisch die Lidschlagfrequenz. Das Augenlid hilft – ähnlich einem Scheibenwischer – den Augapfel stetig mit Tränenflüssigkeit zu befeuchten. Bei langer Computerarbeit, beim Autofahren oder beim Fernsehen sinkt die Lidschlaghäufigkeit schon allein durch den andauernden starren Blick ohne Änderung der Fokusentfernung. Dabei verweilt nicht nur der Augenmuskel teils stundenlang in der gleichen Position, auch die Augenlider klimpern deutlich weniger, als sie es bei regelmäßigen Blickwechseln tun. Infolgedessen bleibt die Augenoberfläche unbefeuchtet, wird zunehmend trockener, empfindlich und rötet sich. Wir nehmen das als Jucken und Drücken wahr, ähnlich einem Fremdkörpergefühl im Auge. Der Reflex des Reibens soll diesen Fremdkörper aus dem Auge transportieren.

 

Bei müden und angestrengten Augen hilft als einfachste Übung ein Wechsel in der Blickweite. Schauen Sie eine Weile aus dem Fenster, betrachten Sie die Bilder an der Wand oder schauen Sie in den Himmel.

 

Auch das bewusste Klimpern mit den Augenlidern hilft. Lassen Sie die Augen dabei ruhig für einige Sekunden geschlossen.So verteilt sich die wichtige Tränenflüssigkeit auf dem ganzen Augapfel, Hornhaut und Bindehaut bleiben feucht und gesund.

 

Die Luftfeuchtigkeit im Raum sollte ausreichend hoch sein, idealerweise zwischen 45 und 60 Prozent.

 

Bleibt das Gefühl von überanstrengten Augen bestehen, kann man es mit einer Blaufilterbrille probieren. Auch die Beleuchtung am Arbeitsplatz sollte geprüft werden. Gibt es Blendquellen? Steht der Bildschirm im korrekten Winkel? Vielleicht hat sich auch die Sehstärke verändert und man sollte mal wieder zum Sehtest?

 

Eine Kontrolle beim Augenarzt alle zwei Jahre ist sinnvoll. Gegebenenfalls kann künstliche Tränenflüssigkeit in Form von Augentropfen bei akuten Problemen Abhilfe schaffen.