Kurzsichtigkeit bei Kindern – D.I.M.S.-Gläser versprechen verlangsamtes Fortschreiten
Beim Fahrradfahren im Straßenverkehr oder beim Blick auf die Schultafel ist eine gute Fernsicht besonders wichtig. Leider schreitet eine einmal begonnene Myopie, also Kurzsichtigkeit, in den meisten Fällen weiter fort, sodass die Sicht sich ebenfalls weiter verschlechtert.
Regelmäßiges Tragen der Brille, viel Aufenthalt im Freien mit dauerhaftem Blick in die Ferne bei Tageslicht und möglichst wenig andauerndes Fokussieren von nahen Gegenständen, Bildschirmen, Buchseiten oder Ähnlichem ist ratsam, aber nicht immer praktikabel.
Weltweit nimmt die Entstehung von Kurzsichtigkeit bei Kindern spürbar zu. Lange Bildschirm- und Lesephasen bereits im frühen Kindesalter und wenig andauernder Blick in die Ferne tragen hierzu bei. Genetische Veranlagung sowie Umweltfaktoren spielen dabei ebenfalls eine Rolle.
Eine echte medizintechnische Innovation ist die Entwicklung sogenannter D.I.M.S.-Brillengläser.
Die Technologie basiert auf sogenannten Defocus Incorporated Multiple Segments (D.I.M.S.). Sie wurde im Jahr 2014 in Zusammenarbeit mit Forschenden der Hong Kong Polytechnic University entwickelt.
Die defokussierenden Brillengläser sind eine nicht-invasive Lösung, die darauf abzielt, das Fortschreiten der Myopie zu verlangsamen, und zwar nicht nur durch das Tragen der Brille und die damit einhergehende Entlastung des Augenmuskels, sondern aktiv durch einen Eingriff in den Sehprozess. Dabei wird in der Peripherie des Gesichtsfeldes ein zusa?tzlicher lokaler myoper Defokus bewirkt. Dieser erzeugt in der Netzhaut ein Steuersignal zur Reduzierung des übermäßigen axialen Längenwachstums des Augapfels und damit eine Verlangsamung der Myopie-Progression.
Beim Blick durch einen pupillengroßen Bereich in der Mitte des Glases ist eine scharfe Abbildung im Auge gewährleistet. Der Aufbau des Brillenglases defokussiert hingegen den seitlichen Blick durch die Brille. Dies ermöglicht die Verlangsamung des übermäßigen Längenwachstums des Auges und bietet trotzdem ein klares Sehen.
Die Defokussierung wird von den Brille-Tragenden nicht als unangenehm wahrgenommen. Gewöhnliche Brillengläser bieten sogar ein ähnliches Seherlebnis, allerdings ohne den Myopie-hemmenden Effekt.
Derzeit wird die Technologie von ausgewählten Optiker-Betrieben angeboten und nur von wenigen Krankenkassen getragen oder bezuschusst.
Sprechen Sie uns bei Interesse gerne an.
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