Katarakt, Grauer Star

Intraokularlinsen – Neue Sehqualität nach der Katarakt-OP

Die Katarakt, oder Grauer Star, bezeichnet die Eintrübung der eigentlich klaren Augenlinse. In den meisten Fällen ist dieser Vorgang altersbedingt. Wird eine Katarakt nicht behandelt, trübt die Linse immer weiter ein. Dadurch erblindet das Auge.

Eine Operation stellt die einzige Behandlungsmöglichkeit dar und bietet gleichzeitig hervorragende Aussichten auf eine deutlich spürbare Sehkraftverbesserung. Der richtige Zeitpunkt für eine Operation hängt wesentlich vom subjektiv empfundenen Leidensdruck des Patienten ab.

 

Die Katarakt-OP findet in 90 Prozent aller Fälle – und wenn keine weiteren diagnostizierten Augenerkrankungen vorliegen – ambulant unter lokaler Tropfanästhesie statt. Der gesamte Eingriff dauert in der Regel etwa 20 Minuten und wird unter einem Operationsmikroskop ausgeführt. Die Öffnung des Augapfels erfolgt durch einen zwei Millimeter langen Schnitt mit einer Diamantklinge. Die hauchdünne Hülle, die die Linse umgibt, wird geöffnet, um die getrübte Linse zu entfernen. Sie wird unter Verwendung eines Spezialgerätes durch feinste Ultraschallschwingungen zerstäubt und zugleich absaugt. Dieses Verfahren nennt sich Phakoemulsifikation.

In die zurückbleibende leere Linsenhülle, den sogenannten Kapselsack, wird die künstliche Intraokularlinse, zusammengerollt oder gefaltet, eingepflanzt. Befindet sie sich an der richtigen Stelle, wird sie durch den Operateur entfaltet. Diese Methode ermöglicht den extrem kleinen Einschnitt in den Augapfel, der in der Regel nicht einmal vernäht werden muss.

 

Die heute verwendeten Materialien wie Silikon oder Akryl werden vom Körper gut toleriert. Die Linse verbleibt zeitlebens im Auge, muss nicht ausgewechselt werden und ist nicht zu spüren. Unverträglichkeit oder Allergien gegen die verwendeten Materialien sind extrem selten.

 

Moderne Multifokallinsen ähneln einem Multifokal- oder Gleitsichtbrillenglas und ermöglichen sowohl für die Ferne als auch für die Nähe eine gute Sehschärfe. Als weitere sogenannte Sonderlinsen gibt es unter anderem Kunstlinsen, die einen vor der Operation bestehenden stärkeren Astigmatismus, also eine stärkere Hornhautverkrümmung, ausgleichen. Außerdem gibt es Linsen, die mit einem Farbfilter versehen sind, um möglichen Netzhauterkrankungen im Laufe des Alterungsprozesses entgegenwirken zu können.

 

Heute können praktisch alle Patienten mit Intraokularlinsen versorgt werden und vertragen sie in der Regel lebenslang ohne Komplikationen. Die Linsen müssen nicht – wie andere Körperimplantate – einheilen und auch nicht wegen Verschleiß zu einem späteren Zeitpunkt ausgetauscht werden.

 

Besonders wichtig bei der Entscheidung für einen chirurgischen Eingriff ist und bleibt das vertrauensvolle Arzt-Patient-Verhältnis. Achten Sie bitte deshalb aktiv mit darauf, dass alle Ihre Fragen im Vorfeld beantwortet wurden und Sie mit einem sicheren und positiven Gefühl in den Eingriff starten. Dies begünstigt sowohl die Akzeptanz als auch den Heilungsprozess.