Das Sehen

Das betäubte Auge – So funktioniert die Tropfanästhesie

 

Dazu träufelt der Augenarzt ein Betäubungsmittel direkt auf das Auge. Der Vorgang muss ein paar Mal wiederholt werden, dann ist das Schmerzempfinden des Augapfels ausgeschaltet und der Eingriff kann beginnen. Die Tropfanästhesie ist eine gut wirksame und nahezu komplikationsfreie Form der lokalen Betäubung. In seltenen Fällen kann das örtlich wirkende Narkosemittel allergische Reaktionen hervorrufen. Komplikationen durch Einstiche, daraus entstehende kleine Blutungen oder Infektionen gibt es nicht.

Die lokal wirksame Tropfanästhesie muss nicht von einem Narkosearzt begleitet werden, nur eine leichte Beruhigungsmittelgabe gleichzeitig ist ratsam. Der Patient muss nämlich ein wenig bei der Operation mitarbeiten. Das Betäubungsmittel schaltet nur das Schmerzem-pfinden des Augapfels aus, die Augenmuskeln werden nicht ruhiggestellt. Deshalb ist Mitarbeit angesagt: Der Patient wird gebeten, das Auge ruhig zu halten und in eine bestimmte Richtung zu schauen. Betäubungen mit Narkosetropfen sind daher auch nur für mitarbeitende und ruhige Patienten geeignet. Kinder oder besonders ängstliche Menschen sind mit einer anderen Narkoseform besser beraten.

Auch an den Operateur stellt die Tropfanästhesie bestimmte Anforderungen: Er muss relativ schnell arbeiten können, also große Routine haben. Für komplizierte und langwierige Operationen sind die lokalen Betäubungstropfen nicht geeignet. Wegen der geringen Komplikationsrate und der einfachen Handhabung werden sie angewendet bei allen kleineren Eingriffen und bei Katarakt-Operationen (Grauer Star). Diese OP wird in Deutschland über 800?000 Mal im Jahr durchgeführt, die Operateure haben große Routine bei dem Eingriff.