Manche erleben den Besuch des Nikolaus mit leichtem Drücken in der Magengegend, denn der meist ungeliebte Knecht Ruprecht begleitet den Heiligen und versprüht eine Strenge, die bei den ganz Kleinen immer noch ein gewisses Unbehangen auslösen kann.
Um den Heiligen Nikolaus, der heute eine Art Vorbote für auf Weihnachten wartende Kinder, ist, ranken sich verschiedene Bräuche und Geschichten. Doch was ist die überlieferte Geschichte des Gabenbringers in Rot?
Nikolaus lebte im dritten und vierten Jahrhundert nach Christus in der heutigen Türkei und ist einer der bekanntesten Heiligen der christlichen Kirche. Sein Gedenk- und Namenstag, der 6. Dezember, der auch sein Todestag war, wird im gesamten Christentum mit unterschiedlichen Bräuchen begangen.
Er gilt als wohltätiger Mensch, der sein Vermögen unter den Armen verteilte. Wohl im Alter von 19 Jahren wurde er von seinem Onkel - selbst Bischof von Myra - zum Priester geweiht. Während der Christenverfolgung wurde er im Jahr 310 gefangen genommen und wahrscheinlich gefoltert.
Die Liste der Überlieferungen von den Wundern und Wohltaten des Nikolaus von Myra ist lang und reicht von Kornspeisungen über Teufelsentlarvungen bis hin zu Totenerweckungen.
Die Rolle des Geschenkbringers Nikolaus ist heute die bestimmende. Der Einlegebrauch, das nächtliche Füllen der Schuhe oder Ähnliches, basiert auf der Legende von den drei Jungfrauen, die nachts vom Heiligen Nikolaus beschenkt wurden. Ursprünglich war der Nikolaustag auch der Tag der Weihnachtsbescherung. Erst infolge der Ablehnung der Heiligenverehrung durch die Reformation wurde die Bescherung in vielen Ländern auf Weihnachten verlegt, und infolgedessen wurde Nikolaus als Gabenbringer vielfach vom Christkind abgelöst. In diesem Zusammenhang hat sich im 19. Jahrhundert das US-amerikanische Brauchtum um den Weihnachtsmann Santa Claus entwickelt, der die heute weltweit gängige Verkörperung des Heiligen Nikolaus darstellt.