Was tun bei Verätzungen?
Verätzungen am Auge sind oft schneller passiert, als man mit der Wimper zucken kann. Beim Putzen können Reinigungsmittel oder Säuren leicht ins Auge gelangen. Beim Heimwerken und Hantieren mit gesundheitsschädlichen Flüssigkeiten geraten Spritzer ins Auge. Ist es einmal passiert, dann sollte man sofort mit viel klarem Wasser spülen. Denn Augenverätzungen können zu schweren Schäden bis hin zur Erblindung oder gar zum Verlust des Auges führen.
Der Betroffene hat meist sofort Schmerzen, und das Auge beginnt zu tränen. Ein Lidkrampf macht es unmöglich, das Auge zu öffnen. Zum Ausspülen sollte man den Kopf auf die Seite des verätzten Auges neigen, damit die schädliche Flüssigkeit nicht in das andere Auge fließt. Das Lid muss hochgezogen und das Auge offen gehalten werden. Zum Spülen können alle neutralen Flüssigkeiten wie Wasser, Mineralwasser oder Leitungswasser genommen werden. Zur Not kann man auch Limonade, Bier, lauwarmen oder kalten Kaffee oder Tee verwenden. Dann sollte man einen Notarzt verständigen oder mit dem Patienten in eine Augenklinik fahren. Während der Fahrt muss weiter gespült werden, um die Flüssigkeit aus dem empfindlichen Augenbereich so gut es geht zu entfernen.
Wenn der Patient Glück hat, bleiben keine Schäden oder Veränderungen am Auge zurück. Bei leichten Verätzungen zeigen sich vielleicht kleine oberflächliche Schäden an der Hornhaut. Mittelschwere bis schwere Verätzungen verursachen eine größere Hornhautabschürfung, die Hornhaut kann getrübt sein. Eine schwere Verätzung führt zum vollständigen Verlust der Hornhaut. Bei diesen Schädigungen kann eine Hornhauttransplantation sinnvoll sein. Die verletzte Hornhaut wird dann durch eine Spenderhornhaut ersetzt.