Die Katarakt-OP ist einer der weltweit am häufigsten durchgeführten chirurgischen Eingriffe überhaupt und auch deshalb ausgesprochen sicher und genauestens erforscht. Das heißt jedoch leider nicht, dass Patienten nie wieder Probleme mit der Erkrankung und einer damit einhergehenden Linsentrübung haben müssten. Denn der Graue Star kann völlig unabhängig vom ursprünglichen Behandlungserfolg in Form eines sogenannten Nachstars zurückkehren.
Verantwortlich für den Nachstar (Cataracta secundaria) ist der natürliche Heilungsprozess nach der Katarakt-Operation. Nach dem Ersatz der natürlichen Linse durch eine Kunstlinse kommt es bei etwa jedem zehnten Patienten zu einer vermehrten Zellproduktion im Zuge der Reparatur der bei der OP eröffneten Linsenkapsel. Durch die Zellwucherung entsteht ein feiner Film, der in der Sicht des Patienten wie eine Milchglasscheibe wirkt. Betroffene nehmen den Nachstar als eine Art Schleier vor dem Gesichtsfeld wahr. Zudem sind sie häufig besonders blendempfindlich. Auch wenn sich die Dioptrienzahl für den Patienten spürbar ändert, könnte das ein Zeichen für die Entwicklung eines Nachstars sein.
Dieser Zustand muss natürlich nicht auf Dauer vom Patienten hingenommen werden. Auch hierfür stehen Therapien zur Verfügung. Der Nachstar lässt sich durch eine Laserbehandlung schmerzfrei und vor allem endgültig beseitigen. Vor dem ambulanten Eingriff wird die Pupille durch ein Medikament in Tropfenform geweitet, um eine optimale Sicht zu gewährleisten. An der Spaltlampe wird – meist mit Hilfe eines fokussierenden Kontaktglases – ein spezieller YAG-Laserstrahl ins Auge geleitet. Nur wenige Impulse reichen, um eine hinreichend große Öffnung in der Linsenhinterkapsel herzustellen, sodass das Licht wieder ungehindert ins Auge eintreten kann. Der Eingriff findet unter lokaler Betäubung statt.
Die Behandlung des Nachstars führt nur äußerst selten zu Komplikationen, wie zum Beispiel einer zeitweisen Erhöhung des Augeninnendrucks oder der Ausbildung eines Makulaödems. Häufiger treten sogenannte „Mouches volantes“, also fliegende Mücken auf. Das sind kleine, im Blickfeld schwimmende Trübungen, die in der Regel aber nach spätestens einigen Wochen wieder verschwinden. Durch die Laserenergie kann manchmal auch die Kunstlinse minimale Beschädigungen erfahren, die jedoch das Sehvermögen im Normalfall nicht beeinträchtigen. Wir können die Behandlung des Nachstars in unseren Praxen in Köln-Junkersdorf und in Pulheim durchführen.
Der Nachstar tritt häufig nach Katarakt-Operationen auf und lässt sich ausgesprochen gut und für den Patienten schmerzfrei behandeln. Bitte wenden Sie sich bei auffälligen Sichtverschlechterungen immer zeitnah an einen Augenarzt.