Die Stabsichtigkeit, medizinisch Astigmatismus genannt, ist neben der Kurz- und der Weitsichtigkeit eine der drei Kategorien von Fehlsichtigkeiten. Astigmatismus heißt wörtlich übersetzt "Punktlosigkeit". Bei den Menschen, bei denen diese häufige Form der Fehlsichtigkeit vorliegt, ist die Hornhaut des Auges verformt. Seltener ist eine astigmatische Verkrümmung der Augenlinse Ursache für den Astigmatismus.
Im Normalfall hat die Hornhaut eine gleichmäßig kreisrunde Krümmung, während bei vorliegendem Astigmatismus die Krümmung ungleichmäßig elliptisch geformt ist.
Die abweichende Krümmung führt dazu, dass horizontal einfallende Lichtstrahlenbündel anders gebrochen werden als vertikal einfallende Lichtstrahlenbündel. So werden die Lichtstrahlen nicht in einem Brennpunkt vereinigt. Stattdessen entstehen zwei Brennlinien, die auch aussehen wie Stäbchen. Deswegen nennt man Astigmatismus auch Stabsichtigkeit.
Dies führt zu einer verzerrten Sicht, die oft als unscharfes oder verschwommenes Sehen wahrgenommen wird.
Die Symptome von Astigmatismus können von Patient zu Patient variieren, häufige Anzeichen sind jedoch:
- Verschwommenes oder unscharfes Sehen in der Nähe oder Ferne
- Müdigkeit der Augen
- Kopfschmerzen
- Angestrengtes Sehen
- Schwierigkeiten beim Sehen bei schwachem Licht
Eine leichte Form der Hornhautverkrümmung bemerkt man oft nicht einmal. Erst bei einer stärkeren Form des Astigmatismus sieht man alles – in der Nähe und in der Ferne – unscharf und verschwommen. Bei diesen Symptomen sollte man einen Augenarzt oder Augenoptiker aufsuchen.
Um Astigmatismus zu diagnostizieren, wird die Brechkraft der Augen gemessen und der Grad der Hornhautkrümmung bestimmt.
Ergebnisse dieser Messungen finden sich dann häufig als kryptisch anmutende Formeln auf Ihrer Verordnung für den Optiker wieder. Da steht dann zum Beispiel: "cyl -1,0 A 85°". Das bedeutet: Zylinderkorrektur von einer Dioptrie in einer Achslage von 85 Grad.
Eine häufige Methode zur Korrektur von Astigmatismus ist die Verwendung von speziell angefertigten, sogenannten torischen Brillengläsern oder Kontaktlinsen, die die Lichtbrechung korrigieren.
In einigen Fällen kann Ihr Augenarzt refraktive Chirurgie in Betracht ziehen. Lasertechnologien wie die LASIK können dazu beitragen, Astigmatismus zu behandeln.
Durch eine LASIK-OP kann die Hornhautverkrümmung je nach Ausprägung so weit abgetragen werden, dass eine Normalsichtigkeit erreicht wird. Dem geht natürlich eine genaue fachärztliche Diagnose und Einschätzung voraus.
Um das Fortschreiten von Astigmatismus zu verhindern oder zu verlangsamen, ist regelmäßige Augenpflege entscheidend. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und das Vermeiden von übermäßiger Augenbelastung können dazu beitragen, die Gesundheit Ihrer Augen zu unterstützen.