Gerät dieses Zusammenspiel durcheinander, kommt es zu einem Schwindelgefühl, das von den Betroffenen meist als sehr unangenehm empfunden wird. Gerade ältere Menschen klagen häufig über Schwindelattacken, meist verbunden mit Gangunsicherheit. Mediziner definieren den Schwindel als eine Orientierungsstörung im Raum und bezeichnen ihn für sich betrachtet nicht als Krankheit.
Es gibt viele verschiedene Arten des Schwindels. Am häufigsten sind der Lagerungsschwindel, ein Dreh- oder Schwankschwindel und ein zentraler Schwindel. Die Ursachenfindung und die Behandlung sind häufig komplex und beinhalten Untersuchungen in verschiedenen Fachdisziplinen. Zur Abklärung und Ursachenfindung gehören die Untersuchung beim HNO-Arzt, Neurologen und beim Augenarzt, denn in einigen Fällen sind die Augen der Schwindelverursacher. Manchmal ist eine falsch eingestellte Brille der leicht zu behebende Grund für die Schwindelzustände.
Im Rahmen der Schwindeldiagnostik überprüft der Augenarzt die Sehschärfe, das Gesichtsfeld, die Pupillenreaktion, die , den Organbefund und die komplexe Augenbewegung, die durch die jeweils sechs Augenmuskeln gesteuert werden. Häufig kann die augenärztliche Untersuchung dazu beitragen, die Ursache des Schwindels zu finden.
Der Nystagmus, das Augenzittern, kann außerdem Ursache des Schwindels sein. Normalerweise dient er dazu, das projizierte Bild konstant auf der Netzhaut zu halten. Schwindelpatienten haben dieses Augenzucken auch in Ruhe. Je nach Art der Augenbewegungen kann die Schwindelursache dann im Gleichgewichtsorgan oder an Nervenbahnen im Gehirn zu suchen sein.
Bei der Untersuchung der Augen ist der Arzt in der Lage, versteckte Erkrankungen des Gesamtorganismus festzustellen. So geben Augenhintergrund und Zustand der feinen Blutgefäße Aufschluss darüber, ob vielleicht ein bisher unerkannter Diabetes vorliegt. Veränderungen des gesamten Herz-Kreislauf-Systems lassen sich in den Augen erkennen, lange bevor der Patient irgendwelche Symptome zeigt. Schwindel und Bluthochdruck können durchaus miteinander in Zusammenhang stehen, Gefäßveränderungen am Augenhintergrund sagen dem Augenmediziner deutlich, wie es um seinen Patienten steht, zum Beispiel ob er an einem dauerhaft erhöhten Blutdruck leidet. Bluthochdruck belastet nämlich lange Zeit unbemerkt die Gefäße, bevor ernsthafte Folgeerscheinungen auftreten.
Nicht selten sind Müdigkeit und Flüssigkeitsmangel die simplen Gründe für spontanen Schwindel, der nach dem Beseitigen des Problems nicht wieder auftritt. Bei wiederholtem Auftreten sollten Sie jedoch auf jeden Fall Rücksprache mit Hausarzt, Hals-Nasen-Ohrenärztin oder Augenarzt nehmen.