Der Vorläufer der Fotografie war die sogenannte Camera obscura, zu Deutsch Dunkle Kammer. Ein abgedunkelter Raum mit kleinem Loch in einer Wand ermöglichte ein Über-Kopf-Abbild der Außenwelt auf der gegenüberliegenden Wand. Dieses Prinzip erkannte bereits Aristoteles. Leonardo da Vinci war vor etwa 500 Jahren der Erste, der die Camera obscura physikalisch interpretieren konnte.
Im 18. Jahrhundert experimentierten Wissenschaftler mit Substanzen, die sich durch Sonnenlicht einfärben ließen.
Die älteste erhaltene Fotografie stammt aus dem Jahr 1826 und ist ein auf einer asphaltbeschichteten Zinnplatte festgehaltenes Motiv, das mehrere Stunden Belichtungszeit benötigt hatte. Es zeigt den Blick aus dem Arbeitszimmer des französischen Anwalts Joseph N. Niépce, der somit quasi der erste uns bekannte Fotograf war.
In den darauffolgenden Jahren konnte die Belichtungszeit der Fotografien durch verbesserte chemische Verfahren deutlich verkürzt werden.
Im Jahr 1888 wurde die erste Rollfilmkamera entwickelt und industriell gefertigt. Die mobile und vor allem die Hobbyfotografie traten ihren Siegeszug um die Welt an.
Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte von Foto und Film war die Erfindung des Bewegtbildes. Da das menschliche Auge bereits bei einer Anzahl von 16 bis 18 gesehenen Bildern pro Sekunde eine relativ fließende Bewegung wahrnimmt, war der Schritt von der industriellen Einzelbildproduktion bis zum Bewegtbild nicht mehr allzu groß. Das Prinzip war bereits lange vor der Erfindung der Fotografie durch das Daumenkino und andere mechanische Systeme erkannt und praktiziert worden.
Die Farbfotografie wurde tatsächlich nur kurz nach der Schwarz-Weiß-Fotografie erfunden. Diese Entwicklungsmethode war allerdings noch sehr aufwändig und wurde deshalb erst deutlich später massentauglich.
Jederzeit sichtbar, teilbar und reproduzierbar – das ist Fotografie heute. Die Digitalfotografie hat aus der Eklatanz der ersten Abbilder vor knapp 200 Jahren eine alltägliche Beliebigkeit werden lassen. Soziale Medien laden dazu ein, so gut wie jede Lebenssituation in Bild und Schrift mit der ganzen Welt zu teilen.
Hin und wieder sollten wir uns vor dem millionenfachen Teilen unserer Bildwerke diese Eklatanz bewusst machen.