Diese „Managerkrankheit des Auges", auch Retinopathia centralis serosa (RCS) genannt, tritt typischerweise bei jüngeren Männern unter 50 Jahren auf.
Bei einer RCS hat sich die Netzhaut an manchen Stellen leicht angehoben. Darunter sind häufig Flüssigkeitsansammlungen zu erkennen. In schweren Fällen kommt es zu kleinsten Rissen und zum Austritt der Flüssigkeit in den Augapfel. In der Regel verbessern sich die Symptome nach Diagnose und entsprechender Stressvermeidung in wenigen Monaten und heilen meist komplett aus.Bei schweren Verläufen wird die gelöste Netzhaut durch eine Laserbehandlung mit ihrem Untergrund versiegelt.
Die Ursachen und Risikofaktoren für eine Erkrankung an RCS sind noch nicht völlig geklärt. Wahrscheinlich spielt eine erhöhte Konzentration des Stresshormons Cortisol im Blut der Betroffenen eine begünstigende Rolle. Die grundsätzliche Belastung des Auges bei Stress ist evolutionär angelegt. Bei Angst, Aufregung und Stress bewirkt das sympathische Nervensystem eine Erweiterung der Pupillen, um mehr Licht durchzulassen und damit die Augen lichtempfindlicher zu machen und das Sehfeld zu vergrößern. Eine vergrößerte Pupille verringert die Schärfentiefe und erhöht damit die Möglichkeit, unterschiedliche Entfernungen besser voneinander zu unterscheiden. Dadurch können möglicherweise bedrohliche Objekte besser wahrgenommen werden. Subjektiv kann sich dies in Sehstörungen, zum Beispiel in verschwommenem Sehen oder Pünktchen vor den Augen, äußern.
Die biologische Anlage dieser Art von Stressreaktion ist jedoch für kurze Zeiträume ausgelegt. Nach einer Entschärfung der Situation sollte auch eine körperliche und geistige Entspannung zurückkehren. Und genau die tritt in unserem modernen Alltag leider nicht immer ein.
Wenn Stresssymptome über einen längeren Zeitraum anhalten, schadet das nicht nurPsyche, Nerven und Muskulatur, sondern eben auch den Augen.
Deshalb: Machen Sie Pausen, atmen Sie durch und gönnen Sie sich Auszeiten. Damit unterstützen Sie spürbar Ihre Gesundheit – auch die Ihrer Augen.