Gesunde Augen

Astigmatismus - der Knick in der Optik

 

Man spricht daher bei Astigmatismus auch von „Stabsichtigkeit“. Diese Fehlsichtigkeit ist in der Regel angeboren. Ein minimaler Astigmatismus ist normal und tolerabel, denn nichts in der Natur ist perfekt.

Um die Hornhautverkrümmung zu messen, stehen dem Augenarzt spezielle Geräte zur Verfügung. Mit dem Ophthalmometer beispielsweise kann der Krümmungsradius erfasst werden. Die Stärke der Krümmung wird wie bei Weit- oder Kurzsichtigkeit in Dioptrien gemessen. Je nachdem, welche Form und Ausprägung von Astigmatismus vorliegt, kommen unterschiedliche Therapien in Frage. Meistens ist den Patienten mit einer entsprechenden Brille oder mit speziellen Kontaktlinsen gut geholfen. Die Brille besteht aus Zylindergläsern oder torischen Linsen, die das Licht so brechen, dass es nun punktförmig auf der Netzhaut ankommt. Die Gläser werden mit der Abkürzung "cyl" versehen, denn bei Astigmatismus werden die Dioptrien mit einem vorangestellten Minus gekennzeichnet.


Auch Kontaktlinsen kommen zur Therapie infrage. Je nach Stärke der Stabsichtigkeit verordnet der Augenarzt normale oder torische Linsen. Sind aus medizinischen Gründen weder Brille noch Kontaktlinsen für den Patienten das richtige Mittel der Wahl, dann gibt es operative Verfahren zur Behandlung. Hornhautverkrümmungen können mit Laserverfahren korrigiert werden. Die Unebenheit der Hornhaut wird dabei abgetragen. Ob eine Laserkorrektur sinnvoll ist, muss vom Augenarzt individuell entschieden werden. Es gibt auch die Möglichkeit, mithilfe einer künstlichen Linse, die den Astigmatismus ausgleicht, der Hornhautkrümmung entgegenzuwirken. Schließlich kommt bei schweren Fällen noch die Hornhauttransplantation in Betracht. Diese Gewebsverpflanzung gehört zu den ältesten und häufigsten Formen der Gewebetransplantation beim Menschen und hat gute Erfolge aufzuweisen.